Ein Abend voller Chansons von Edith Piaf gibt es am Sonntag, 23. Februar, um 16 Uhr im historischen Haus Herbede. Liebevoll erzählt die Sängerin und Schauspielerin Noémi Schröder auf deutsch und französisch ihre Geschichten.
Eine abgekämpfte Concierge stellt den Schrubber in die Ecke, zieht ihren Kittel aus und möchte in den wohlverdienten Feierabend. Doch da sitzen immer noch Leute im Saal! Vor Stunden hat sie ihnen gesagt, dass sie gehen können, Madame Piaf wird heute hier nicht singen. Worauf warten die also noch? Sie wird abgelenkt durch Klavierklänge und plötzlich kommen Erinnerungen hoch: an die ganzen Geschichten, die sie als stille Zuschauerin im Theater miterlebt hat, an verlorene Seelen, zwielichtige Gestalten, verzweifelnd Liebende, an Menschen, die sie gekannt und solche, die sie nur beobachtet hat. Ja, sie hat eine Menge zu erzählen: sie hat Menschen lieben und sterben sehen. Und plötzlich sind alle mittendrin in dem Panoptikum der Lebensgeschichten, die die Piaf doch so gerne in ihren Chansons erzählt hat.
Der Abend ist eine Hommage an die liebevoll gezeichneten Charaktere, die die Piaf in ihren Chansons beschrieben hat, er ist eine Hommage an die Liebe und Leidenschaft mit der sie gesungen, gelebt und ihr Herz verschenkt hat, aber auch eine Hommage an den Humor, der das Einzige ist, was einen manchmal in schwierigen Situationen rettet.
In dem Pianisten Markus Wentz hat Noémi Schröder einen einfühlsamen Partner gefunden, der auf seinem Instrument Bilder malt, Situationen entstehen lässt, Atmosphären kreiert, so dass man plötzlich mitten in Paris ist, im Kirmesrummel, im Rotlichtmilieu. Noémi Schröder lässt sich davon inspirieren, greift auch zur Melodika, mit der sie gekonnt Akkordeonklänge anmuten lässt oder zur frechen Kazoo und so werden die Chansons der Piaf im Duo neu in Szene gesetzt.