Witten..


Wer künftig WIT statt EN auf seinem Auto- oder Motorrad-Kennzeichen lesen will, muss sich noch ein wenig gedulden: Erst im Herbst wird der Bundesrat darüber befinden. Da der Wunsch der Länder feststeht, gilt dies jedoch als reine Formsache. Was sich ab sofort bei Fahrzeugen ändert:




Umzug: Wer in einen anderen Kreis innerhalb von Nordrhein-Westfalen zieht, darf sein EN-Nummernschild behalten - auch wenn er künftig in Köln, Bielefeld oder dem Hochsauerlandkreis wohnt. Aber: „Der Gang zum Amt ist dennoch erforderlich“, sagt Sabine Völker, Leiterin des Straßenverkehrsamtes der Kreisverwaltung. „Wie bisher muss die geänderte Adresse nämlich in eine neue Zulassungsbescheinigung eingetragen werden.“

Achtung: Außerhalb von NRW gilt dies erst ab 2013. Beim Abmelden oder Verkaufen ist das alte Kennzeichen allerdings weg. „Bei Wiederzulassung oder Halterwechsel wird automatisch ein Kennzeichen mit dem Kürzel des neuen Wohnortes zugeteilt“, so Völker.




Wechselkennzeichen: Das geht jetzt. Mit einem einzigen Kennzeichen können ab sofort zwei Fahrzeuge derselben Fahrzeugklasse genutzt werden. Gefahren werden kann aber immer nur mit einem der Fahrzeuge, das Kennzeichen ist jedes Mal zu wechseln.

Praktisch für Cabrio- oder Oldtimer-Fahrer, die ansonsten noch ein ganz normales Alltagsauto fahren. Darüber hinaus hat es einen geringen Nutzwert in Deutschland; in Österreich und der Schweiz dagegen können drei Wagen unter einem Kennzeichen registriert werden, und nur für den größten werden Steuern fällig. Bei uns muss für jeden Wagen voll gezahlt werden.




Wunschkennzeichen: Das ist Wittens unendliche Geschichte - und der lang gehegte Traum vom eigenen WIT wird im Herbst endlich wahr. Der Heilbronner Professor Ralf Borchert hatte im letzten Jahr die Diskussion um die Wiedereinführung von Altkennzeichen ausgelöst. CDU-Ratsherr Simon Nowack griff den Impuls auf, „missionierte“ erst die eigene Partei, dann den Wittener Rat für die Idee einer Wahlfreiheit zwischen WIT und EN, die auch von unserer Zeitung unterstützt wurde.

Der Kreistag, und allen voran Landrat Dr. Arnim Brux (SPD), hatte sich allerdings quergestellt, der Stadt Witten sogar Kreisfluchtsfantasien unterstellt. Linke und WBG unterstützten die Initiative, die auch auf Facebook vertreten ist. SPD, Grüne und die FDP im Kreistag wurden kurz vor der Landtagswahl doch noch zu Befürwortern. Daraufhin setzte Schwelm das WIT mit auf die Düsseldorfer Liste der neu zuzulassenden Altkennzeichen.

Wahlfreiheit heißt: Keiner muss es im EN-Kreis nehmen, jeder darf es nehmen, auch wenn er in Herdecke oder Hattingen wohnt - und sogar in Schwelm.