Witten/Bochum.. Ein Team der Ruhr-Uni Bochum erforscht die Bodenstruktur der Ruine Hardenstein in Witten mittels Radarmessung. Die Burgfreunde hoffen auf Entdeckungen.
Wer am Donnerstag (17.3.) an der Burgruine Hardenstein vorbeispazierte, der mag sich gewundert haben: Da zogen Menschen einen orangefarbenen Kasten über die Wiese. Immer hin und her. Natürlich hatte die Aktion einen tieferen Sinn: Ein Student des Geophysikalischen Instituts der Ruhr-Uni will den Boden rund ums Denkmal mittels Radarmessung erforschen.
Bei schönstem Sonnenschein war die Gruppe in Aktion. Der Oberhausener Student Jörg Hagenguth (34), der in seiner Bachelor-Arbeit die „Geophysikalische Kartierung der Burgruine“ untersucht, hatte fleißige Helfer mitgebracht. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Marieke Rempe, die das Projekt beaufsichtigt. Außerdem Techniker Frank Bettenstedt, Christopher Schürmann als studentische Hilfskraft und Masterstudentin Anna Kätker, die gerade die Steuerungseinheit trägt, die die Daten aufzeichnet.
Bis in drei Metern Tiefe
Laien erkennen auf dem Monitor eine Art schwarzweißes Zebramuster. Die Experten sehen, wo Rohre entlang laufen oder Mulden sind. Bis in drei Metern Tiefe reichen die elektromagnetischen Wellen, die das Radargerät aussendet. „Ich bin optimistisch, dass wir etwas Interessantes finden, besonders bei dem Brückenpfeiler“, so Marieke Rempe.
Darüber werden sich auch die Burgfreunde freuen, allen voran Hans Dieter Radke. Denn der Vorsitzende träumt schon lange davon, das Gebiet archäologisch untersuchen zu lassen. Doch solch ein „Lustbudeln“ würde viel Geld kosten, das der Verein nicht hat.
Viele Vermutungen
Über die Tochter eines Freundes sei der Kontakt zum Institut zustande gekommen, sagt Radke. Er hat so seine Vermutungen, was die Radarmessung zutage fördern könnte – ein steinernes Brückenpfeilerfundament ist tatsächlich dabei. Auch auf Grundmauerverläufe von Wirtschaftsgebäuden hofft er und auf eine Treppenanlage, die sich unterm Keller der Hauptburg, der voller Versturzmaterial ist, verbergen könnte.
Doch der Burgfreund muss sich gedulden. Einige Monate könne es dauern, bis die Daten ausgewertet sind, sagt Marieke Rempe. Radke nimmt’s gelassen: „Gold- und Silberschätze werden nicht dabei sein. Wir lassen uns einfach überraschen.“