Witten.. Am Ende reichte es für ihn nur zu Platz drei. Aber der Wittener Mathestudent Cedric ist jetzt trotzdem ein Promi, seit er sich in der Pro Sieben-Show “Beauty and the nerd“ bis auf einen Podiumsplatz gekämpft hat. Der 23-Jährige setzt sich neue Ziele: Deshalb würde er auch sofort in den Flieger steigen, wenn ihn RTL für das Dschungelcamp buchen wolle.
Es war einmal ein junger Mann, der kämpfte in glänzender Rüstung vor laufender Kamera mit XXL-Wattestäbchen. Ein anderes Mal joggte er in roten Badeshorts über den Strand, um sich von seiner leicht bekleideten Partnerin beatmen zu lassen. Südafrika ist weit weg, die TV-Show „Beauty and the nerd“ Geschichte – und doch surft der Wittener Cedric Browatzki noch immer auf einer Welle der Euphorie. Ohne Pullunder und Hosenträger.
In Jeans und Sweatjacke sitzt er in der Redaktion, und es ist ihm überhaupt nicht peinlich, dass die Jungs in der Show meist in, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftigen Klamotten in der afrikanischen Hitze schwitzten. Es gebe ja auch Karnevalsfotos von Top-Politikern in Frauenkleidern. Das gehöre heute dazu, da müsse man drüberstehen.
Abflug ins Dschungelcamp
„Die Show war ein Abenteuer, ich habe so viel erlebt und so tolle Leute kennengelernt“, sagt der 23-Jährige. Und die Stimmung sei super gewesen, sagt Cedric Browatzki. Vor den „Challenges“, den Wettbewerben, hätten die Kandidaten gemeinsam geübt. Alle hätten sich auf das Experiment eingelassen, vier Wochen miteinander zu leben und gegeneinander anzutreten, um die 100 000-Euro-Prämie abzuräumen.
Die Scheinchen gingen an ein anderes Paar
Am Ende reichte es für ihn nur zu Platz drei, die Scheinchen gingen an ein anderes Paar. Aber der Wittener Mathestudent ist jetzt trotzdem ein Promi. Die Fußballplätze, auf dem er als Bezirksliga-Schiedsrichter pfeift, wurden bereits das eine oder andere Mal von Fans überrannt, und auch auf der Straße werde er regelmäßig erkannt, erzählt der 23-Jährige: „Letztens hat ein Mädchen gekreischt, als es mich sah, das ist wie bei Tokio Hotel.“ Ob er das in 20 Jahren auch noch witzig finde, wisse er nicht, „aber im Moment ist das cool“.
Er fühlt sich sichtlich wohl im Scheinwerferlicht. Deshalb würde er auch sofort in den Flieger steigen, wenn ihn RTL für das Dschungelcamp buchen wolle, sagt er. Auch Känguru-Hoden zum Abendessen und Riesenspinnen auf nackter Haut könnten ihn nicht abschrecken. „Und solche Sachen wie Heuschrecken werden woanders ganz normal gegessen.“
Im Mai möchte er aber erstmal einen Weltrekord brechen – im Dauerfernsehen. 86 Stunden müsste er dafür in die Glotze starren, ohne eine Mütze Schlaf. Auch wenn Cedric jetzt ein bisschen weniger lässig aussieht – beworben hat er sich trotzdem. Auch in Quizshows würde er gerne sein Glück versuchen. Darüber ist er überhaupt zu „Beauty and the nerd“ gekommen. Er stand in einer Kartei für Ratesendungen, bekam aber einen Anruf von Pro Sieben.
Und dann ist da noch Cedric anderes Leben. Der Mathestudent, der im fünften Semester steckt und Lehrer werden will. Und der Papstfan, der sich die letzte Audienz Benedikts XVI. in Rom zusammen mit seiner Mutter nicht entgehen ließ. Er wird seinen Schülern später viel zu erzählen haben.