Reha-Spezialist aus dem Ruhrgebiet soll GZW ab Mitte November weiterführen.Arbeitsplätze gesichert. Ärzte sollen später die Mehrheit von GmbH übernehmen.
Das kurz vor der amtlichen Pleite stehende Gesundheitszentrum Witten (GZW) ist offenbar gerettet. In Absprache mit den am GZW beteiligten Wittener Ärzten hat der vorläufige Insolvenzverwalter „ein Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich“ gefunden, das das Zentrum an der unteren Bahnhofstraße ab dem 15. November weiterführen möchte. Auch an dem neuen Trägermodell werden Ärzte aus der Region beteiligt sein.
„Wichtig ist dabei, dass alle Angestellten übernommen werden“, teilte der Herdecker Rechtsanwalt Ernst Wiesner gestern mit, der seit der Anmeldung der vorläufigen Insolvenz die Geschäfte des GZW führt. 23 Festangestellte und zehn Honorarkräfte sind in dem Rehazentrum mit Physiotherapie beschäftigt. 1900 Kunden, darunter viele ältere, nutzen die Angebote.
Bis zum 15. November sind die Gehälter über das Insolvenzgeld gesichert. Für Wiesner, der gerade das Insolvenzgutachten schreibt, steht fest, dass das Insolvenzhauptverfahren dann eröffnet wird: „An der Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit besteht kein Zweifel.“ Er stand vor der Wahl, das GZW zu diesem Termin zu schließen oder einen neuen Träger zu finden.
„Retter“ betreibt sieben Anlagen
Zum Namen des neuen Trägers hält sich Wiesner auf dessen Wunsch noch bedeckt. Es handele sich um einen Betreiber von Reha-Einrichtungen aus dem Revier mit sieben schon erfolgreichen Anlagen. Gerade liefe die Feinabstimmung für die Übernahme. „Die Abrechnung erfolgt fast nur über die Krankenkassen und wir wir müssen sicherstellen, dass das alles nahtlos weiterlaufen kann.“
Das Gesundheitszentrum soll auch künftig als GmbH laufen. In dieser soll das rettende Reha-Unternehmen Hauptgesellschafter sein – wohl nur vorübergehend. Es soll zunächst den Weiterbetrieb managen. Auch an der neuen GmbH werden sich laut Wiesner Ärzte beteiligen. Er rechnet damit, dass sie später die Mehrheit übernehmen. Nach Angaben von Dr. Frank Koch will die Wittener Ärzteschaft das Gesundheitszentrum auf jeden Fall weiterführen.
Es handele es sich um ein einmaliges Präventions- und Reha-Angebot für chronisch Kranke, „um das uns andere beneiden.“ Koch: „Wir sind noch dabei, eine Struktur zu finden. Es geht uns nicht darum, Geld zu verdienen. 16 bis 18 Ärzte haben in den letzten Jahren viel Geld verloren und wir haben nie darüber geklagt.“