Witten.
Für Menschen ist die Knallerei an Silvester schon laut. Aber wie gehen Tiere damit um? Ein Interview mit Verena Diel vom Tierheim Witten/Wetter/Herdecke.
Leiden die Tiere imTierheim an der Wetterstraße an Silvester unter der Knallerei?
Verena Diel: Bei uns geht es. Erstens, weil wir selbst hier nicht knallen, und die Nachbarn weiter weg sind. Wir hören nur ein wenig etwas aus Bommern. Zweitens haben wir jedes Jahr ein festes Ritual. Wir machen bei den Hunden und Katzen früh die Klappen runter, ab nachmittags 17 Uhr lassen wir außerdem in den Tierhäusern Radios laufen. Gegen 21/22 Uhr machen wir eine Kontrolle, drehen die Lautstärke der Radios hoch. Dann fällt die Knallerei gar nicht so auf. Einer von uns hat Notdienst, geht gegen 0 Uhr dann durch die Räume, guckt, ob alles in Ordnung ist. Bisher hatten wir keine Probleme.
Wie können Tierhalter ihrem Liebling das Feuerwerk erleichtern?
Wenn man ein ängstliches Tier hat, sollte man die Fenster geschlossen halten. Oft hilft es, wenn man das Radio oder den Fernseher anschaltet. Wichtig ist, dass man selbst so normal wie möglich bleibt. Ängstlichkeit überträgt sich auf die Tiere. Gut ist es, wenn man sich um 0 Uhr mit den Tieren beschäftigt, sich zu ihnen auf den Boden setzt, sie ablenkt, streichelt. Aber das darf nicht übertrieben sein, sonst wird alles noch schlimmer, das Tier fühlt sich dann in seiner Angst bestätigt.
Kann man Tiere an die Böller gewöhnen?
Hat man beispielsweise einen noch sehr jungen Hund, dann kann man sich mit ihm ans Fenster setzen und das Feuerwerk ansehen. Knallt es, sollte man lachen, auch wenn einem das komisch vorkommt. Aber dann weiß der Hund, dass nichts Schlimmes geschieht, verbindet das Feuerwerk mit Freude. So wird er dann möglicherweise in den nachfolgenden Jahren weniger Angst haben.