Trotz der im Verhältnis teuren Miete pro Flüchtling in der Unterkunft Brauckstraße spricht auch die Lokalpolitik von einer „richtigen Entscheidung“, sie gemietet zu haben.
Sie könne sich vorstellen, dass der türkische Präsident Erdogan bald Flüchtlinge wieder nach Deutschland „weiterschickt“, sagt Lilo Dannert (Grüne). In diesem Fall sei man gerüstet. Dr. Kurt Martin Schmelzer, Fraktionschef des Bürgerforums, sagt: „Man muss die Entwicklung abwarten.“ Für Kosten-Nutzen-Rechnungen sei es zu früh.
„Angesichts der Prognosen zu Jahresbeginn war die Anmietung die richtige Entscheidung“, sagt Stefan Borggraefe, Fraktions-Vize der Piraten. Der Prognose zufolge „wäre die Brauckstraße bis Ende dieses Jahres voll belegt gewesen“. Er könne sich vorstellen, schlecht untergebrachte Flüchtlinge aus anderen Städten in die Brauckstraße zu holen. Die CDU äußerte sich bis zum Abend nicht.
Der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Claus Humbert, sagt, Rat und Stadt hätten mit der Anmietung „vernünftig reagiert“. Er könne sich bei Bedarf die „alternative Nutzung“ freier Bereiche in der Brauckstraße vorstellen, so wie auch Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Im Gespräch ist etwa, Verwaltungsmitarbeiter im Zuge der Rathaussanierung dort unterzubringen.