Witten. Die Zwiebelkirmes kommt dem Parkhotel in Witten seit Jahr und Tag ziemlich nah. Jetzt ist einigen lärmgeplagten Gästen die Hutschnur geplatzt.
Viele waren vom neuen Zwiebelkirmes-Standort auf dem Saalbau-Parkplatz begeistert, nur einer nicht. Parkhotel-Betreiber Hans-Georg Riepe hat sich über den Lärm geärgert, dem seine Gäste ausgesetzt gewesen seien. Einige hätten das Hotel an jenem Wochenende Anfang September sogar verlassen.
„Es haben sich viele Gäste beschwert. Es war ja nicht nur spätabends laut, sondern den ganzen Tag über“, sagt der 75-Jährige, der fünf Häuser mit 350 Angestellten betreibt und seit vielen Jahren mit dem Parkhotel in Witten heimisch ist. Insofern kennt Riepe die Zwiebelkirmes gut – und konnte mit ihr stets leben. Denn bisher sei der Lärm ja nur von einer Seite gekommen, aus Richtung Saalbau und Bergerstraße. Diesmal zog sich die Rummelmeile aber fast über den gesamten Saalbau-Parkplatz. Der Krach kam also von vorne und hinten.
„Der Parkplatz liegt ja direkt neben uns“, sagt der Hotelier. Nur ein Grünstreifen ist dazwischen. Was seine Gäste jetzt erleben mussten, „das war schon ganz gewaltig“, klagt Riepe. Früher hätten auf dem Parkplatz nur die Wohnwagen der Schausteller gestanden.
Betreiber des Parkhotels in Witten hofft wieder auf alten Kirmes-Standort
Nun hofft er, dass der ursprünglich coronabedingte Standortwechsel einmalig bleibt und die Zwiebelkirmes im nächsten Jahr in ihre alte Bahnen zurückkehrt. Allerdings gibt es viele Befürworter, die an dem neuen, kompakteren und letztlich größeren Gelände gerne festhielten, allen voran Stadtmarketing-Geschäftsführerin Silvia Nolte.
Hans-Georg Riepe verweist unterdessen auf Nachbarstädte wie Dortmund, die viel in den Westfalenpark und andere Bereiche gelegt hätten, „wo weniger Wohngebiet ist“. Unabhängig von der Kirmes-Zukunft hält er an seinen durch Bergbauschäden und die Pandemie verzögerten Plänen fest, ein neues Vier-Sterne-Hotel zwischen Saalbau und Haus Witten zu bauen. Der Bauantrag werde bis Jahresende fertig sein.