Witten/ EN-Kreis. Die Drive-in-Impfstation für Witten und den Kreis hat ihren Betrieb aufgenommen. Bis zu 36 Menschen sollen dort pro Stunde immunisiert werden.
Fast 9000 zusätzliche Astrazeneca-Dosen werden im EN-Kreis in den kommenden zwei Wochen an Menschen über 60 verimpft. Die ersten Kreisbürger haben sich an Ostermontag den lange erwarteten Piks abgeholt – in einer eigens dafür neu eingerichteten Impfstation an der Schwelmer Dreifachsporthalle.
Diese hatte der Kreis binnen weniger Tage aus dem Boden gestampft, um die nun deutlich höhere Zahl an Immunisierungen umsetzen zu können. Geimpft wird dort in Form eines Drive-ins, im Auto sitzend. „Das hier ist innerhalb weniger Stunden geplant und umgesetzt worden. Die Abläufe in dieser Form sind für uns alle ganz neu. Aber es läuft gut“, stellt Rolf-Erich Rehm, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz, am Montagnachmittag erleichtert fest, während die ersten Autos durch die Zelte der zwei Impfstraßen rollen.
144 Impftermine mit Astrazeneca an Ostermontag
Am ersten Tag hatten dort 144 Menschen die Möglichkeit, sich mit dem Stoff von Astrazeneca gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Wir hatten Glück. Es ist ein gutes Gefühl, jetzt zumindest die erste Impfung bekommen zu haben“, sagt Barbara Schneider (60), die mit ihrem Ehemann eine der Ersten war, die im Drive-in geimpft wurden. Auch Margitt Hunger aus Ennepetal ist zufrieden. „Ich bin sehr froh, dass es diese Aktion gibt und ich die Möglichkeit hatte, mich jetzt schnell impfen zu lassen.“
24 schützende Pikse pro Stunde waren für die beiden Impfstraßen an der Sporthalle für die erste Schicht an Ostermontag eingeplant – also alle fünf Minuten eine Impfung. In den kommenden Tagen wird diese Taktung aber noch verdichtet – dann sind es insgesamt 36 Impfungen pro Stunde, also alle dreieinhalb Minuten eine. Von 8 bis 20 Uhr werden sich die Fahrzeuge täglich um die Turnhalle herum Richtung Astrazeneca-Spritze schieben. Insgesamt können so bis zu 432 Menschen am Tag immunisiert werden.
Impfzentrum in Ennepetal ist voll ausgelastet
Die neue Impfstation wurde aufgebaut, weil es im bereits bestehenden Zentrum in Ennepetal nicht die Möglichkeit für weitere Termine gibt. Denn dieses ist für maximal 8400 Impfungen pro Woche ausgerichtet – und bereits voll ausgelastet.
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Die neue Drive-in-Station liegt rund eineinhalb Kilometer vom Impfzentrum des Kreises entfernt. Für den Standort habe es keine andere Option gegeben, betont Kreissprecher Ingo Niemann. Denn der Impfstoff wird in Ennepetal aufbereitet und dann zum Drive-in gebracht.
Termine waren schnell vergeben
An Karsamstag war das Portal der Kassenärztlichen Vereinigung für die Anmeldung zur Impfung freigeschaltet worden. Bereits am Sonntagmittag waren alle Termine vergeben. Einen grundsätzlichen Anspruch hatten im Kreis mehr als 70.000 Bürgerinnen und Bürger. Doch Termine gab es nur für 8770 von ihnen – so viele Impfdosen erhält der Kreis von der Sonderlieferung Astrazeneca. Landesweit stellt das NRW-Gesundheitsministerium 434.000 Impfdosen zur Verfügung.