Witten. In Zukunft sollen PCR-Tests nur noch bestimmten Personengruppen zur Verfügung stehen. Wieso ein Mediziner aus Witten das für richtig hält.
Die Nachfrage nach Schnelltests steigt auch beim Testzentrum auf dem Ostermann-Parkplatz in Witten an. Die Station wird von Palliativmediziner Dr. Matthias Thöns betrieben. „Derzeit gibt es bei uns rund 30 bis 35 positive Tests pro Tag“, sagt der Arzt. Die Omikron-Variante habe Witten mittlerweile voll erreicht.
Gerade deshalb müssten die Schnelltests aber noch weiter verbessert werden. „Am Anfang einer Infektion und bei einer geringen Viruslast schlagen nicht alle Tests gut an.“ Es sei aber vor allem zu diesem Zeitpunkt wichtig, die infizierten Menschen „rauszuziehen“ und nicht erst, wenn die Viruslast hoch ist und schon Symptome entwickelt worden sind. „Ich gehe davon aus, dass die Schnelltests in den nächsten Wochen noch mal besser werden und die Sensibilität steigt“, so Thöns. Grundsätzlich wird bei Ostermann nach einem positiven Schnelltest auch noch ein weiterer gemacht, um wirklich sicher zu gehen.
PCR-Tests gibt es bei Ostermann in Witten nicht mehr für jeden
Als Goldstandard sieht der Mediziner aber weiter die PCR-Tests. Die gibt es bei Ostermann nicht mehr für jeden. „Sogenannte Lusttests führen wir nicht mehr durch.“ So gebe es diesen Test beispielsweise nicht für eine Familie, die sich aus der Quarantäne freitesten lassen will, „um ein Wochenende in Holland zu verbringen“. Nur positiv Getestete erhalten auch einen PCR-Test. Auf der Internetseite der Teststation wird bereits darauf hingewiesen, dass nicht jeder Testwunsch erfüllt werden kann. Thöns hält die Priorisierung für grundsätzlich richtig, erwartet aber auch, dass die Kapazitäten weiter erhöht werden.
Auch wenn die Coronazahlen und positiven Tests in letzter Zeit in die Höhe schießen und Omikron sich unhaltbar ausbreitet, hat der Wittener Mediziner eine gute Nachricht. Jedem positiv Getesteten wird im Testzentrum bei Ostermann angeboten, sich bei schlimmeren Symptomen bei Matthias Thöns zu melden. Dann könnten Medikamente verschrieben werden, die den Verlauf abmildern. Dies sei in den vergangenen Wochen aber nicht der Fall gewesen. „Das zeigt uns, dass die Infektion mit der Omikron-Variante in den meisten Fällen wirklich mild verläuft.“