Witten. Die Schnelltestzentren haben weiterhin gut zu tun. Das wundert, denn fürs Shoppen braucht man keinen Negativtest mehr. Das ist die Erklärung.
Der EN-Kreis liegt in Inzidenzgruppe 1, fürs Shoppen etwa braucht man keinen Schnelltest mehr. Nimmt der Betrieb in den Schnelltestzentren in Witten damit ab? Nein. Über das lange Fronleichnamswochenende hatten die Wittener Abstrich-Einrichtungen gehörig zu tun. Es kamen vor allem Auswärtige. Die – weil es die Inzidenz in ihrem Heimatort nicht zuließ – offenbar in Witten die Fitnessstudios oder die Kneipen aufsuchten.
Dass es eine Flucht über Stadtgrenzen gab, zeigte sich zum Beispiel in der Fitnessstudio-Kette FitX. Wer dort Mitglied ist, kann deutschlandweit in jeder Einrichtung der Kette trainieren. Vor dem Wittener Studio an der Bergerstraße gab es lange Schlangen. „Ich war letztens dort abends, da kam der Trainer und sagte mir, ich wär der einzige Wittener“, berichtet ein junger Mann. Auch das Extrablatt, das Café del Sol und die Alte Post waren gut gefüllt. Denn dort galt innen: Speisen und Getränke nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete.
Rückgang im Testzentrum Werkstadt um gerade einmal zehn Prozent
„Wir haben festgestellt, dass viel mehr Leute von außerhalb zu uns kommen. Und: Es sind mehr Jüngere“, sagt Jens Struppek vom DRK, das mit dem ASB das Testzentrum in der Werkstadt betreibt. Mehr Auswärtige, weniger Wittener, das mache für den Werkstadt gerade einmal „zehn Prozent weniger Kunden“. Der große Andrang aber sei bereits vor Wochen zurückgegangen, durch die mittlerweile hohe Zahl der Testzentren in Witten. 46 Schnelltest-Möglichkeiten in der Ruhrstadt (allen voran Apotheken und Arztpraxen) sind auf der Seite des EN-Kreises gelistet.
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1400 Abstriche zu Spitzenzeiten bei Ostermann
Die meisten Abstriche macht dabei der Drive-In in Rüdinghausen, neben dem Möbelhaus Ostermann. Auch dort herrschte bis zum Sonntag noch reger Betrieb, am Montag (7.6.) „sieht es mau aus“, so der leitende Arzt Dr. Matthias Thöns. 200 Tests an diesem Wochentag stehen 1400 Tests gegenüber, die an Samstagen abgenommen werden. Eine mögliche Erklärung: Die Lockerungen der Inzidenzstufe 1 gelten nun auch in vielen Wittener Nachbarstädten.
Das Ende der Testzentren sieht Matthias Thöns übrigens nicht. „Wir werden unsere Teams etwas verkleinern, aber dieselben Öffnungszeiten anbieten. Ich glaube, dass die Infektionszahlen wieder steigen werden und dann sind die Tests wieder gefragt.“