Bochum-Wattenscheid. Rüdiger Preußner ist jetzt Präsident im Festausschuss Wattenscheider Karneval. Der Nachfolger von Franz Seidl setzt auf Tradition und Fortschritt.

Sein bayerischer Zungenschlag bei der Begrüßung wird fehlen: Franz Seidl ist nach sechs Jahren im Amt nicht mehr für den Posten als Präsident des Festausschusses Wattenscheider Karneval (FWK) angetreten. Der 72-Jährige hatte dies bereits vor der Jahreshauptversammlung des Ausschusses angekündigt.

Rüdiger Preußner war lange FWK-Geschäftsführer

Der bisherige Geschäftsführer Rüdiger Preußner übernimmt die Präsidentschaft. Geschäftsführer wurde der bisherige Schatzmeister Ralf Heine. Neu ins Vorstands-Team wurde Ruth Uhlenbruch-Wentingmann als Schatzmeisterin gewählt. Stephanie Di Fina bleibt Schriftführerin.

Franz Seidl.
Franz Seidl. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Ruth ist kein unbekanntes Gesicht im Wattenscheider Karneval“, erinnert Preußner (63), dessen Frau Sigrid allerdings auch schon Stadtprinzessin gewesen ist. „Als Ruth I. regierte sie zusammen mit Hans I. (Henneke) das Wattenscheider Narrenvolk von 2008 bis 2009 und ist 1. Vorsitzende des Prinzessinnenclubs Wattenscheid.“

FWK lobt Seidls Verdienste beim Neuaufbau des Karnevals in Bochum-Wattenscheid

Preußner war einige Jahre Elferratsvorsitzender bei der Günnigfelder Karneval-Gesellschaft GüKaGe.

„Franz Seidl hatte in Zeiten des Umbruchs und des unerwarteten Rücktritts seines Vorgängers Josef „Jupp“ Najda das wichtige Amt des Präsidenten übernommen und trägt erheblichen Anteil am Fortbestand des Vereins in der heutigen Form. Auch in Zukunft wird sein Rat gerne gehört werden“, lobt Preußner.

Rüdiger Preußner. Foto: Vladimir Wegener / FUNKE Foto Services
Rüdiger Preußner. Foto: Vladimir Wegener / FUNKE Foto Services © Unbekannt | Unbekannt

Der FWK-Vorstand, mit seinen angeschlossenen inzwischen zwölf Vereinen, danke Franz ausdrücklich für sein Engagement und die geleistete Arbeit für den Wattenscheider Karneval.

Franz Seidl trat seiner Gesundheit zuliebe nicht mehr für die Wahl an. 1982, so hatte er in der Festschrift des Prinzenpaares Marc I. und Sarah I. 2018 preisgegeben, war er „der Liebe wegen“ aus dem Freistaat Bayern in den Ruhrpott gekommen und bekam über seine Frau Sibylle Kontakt zum Karneval.

Immerhin war diese Gänsereiterkönigin in Sevinghausen. Beider Sohn wurde dann auch noch Kinderkönig bei den Blaukitteln in Sevinghausen.

Passend zum 400-jährigen Bestehen der beiden Gänsereiterclubs wurde Seidl dann in der Session 1998/99 als Gänsereiter ins höchste karnevalistische Amt unserer Stadt gewählt. „Meine Wurzeln konnte und wollte ich nicht ganz verleugnen, deshalb ging ich als Stadtprinz Franz I. von Bayern mit meiner Prinzessin Adelheid I. (Brimberg) in die Annalen Wattenscheids ein“, gab er zu.