Wattenscheid..
Harsche Kritik von vielen Seiten gibt es an der von der Stadt geplanten Schließung des Tiergeheges im Südpark.
„Unfassbar. Das Tiergehege hat schon Tradition, ist ein beliebtes Familienziel. Die Einsparung steht in keinem Verhältnis zum Freizeitwert dieser Anlage für die Bürger“, schimpfen Peter Kämmerer und Nachbarin Ulrike Schmitter. Hier müsse was passieren. Beispielsweise, dass sich engagierte Bürger zusammentun, ihren Protest deutlich machen und auch nach einer Lösung suchen. „Eine Möglichkeit wäre, Patenschaften für die Tiere zu übernehmen.“
Das von der Stadt zum Abschuss frei gegebene Wildschweingehege im Weitmarer Holz wurde deshalb nicht geschlossen, weil sich ein Förder-/Trägerverein mit ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren für die Anlage formiert. Es geht dabei um Futter, Pflege, Reparaturen etc. Könnte das auch für Wattenscheid eine Lösung darstellen, falls die Stadt an der Schließung festhält?
Die Protestwelle erreichte sogar den Wattenscheider SPD-Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel. Ihm liegen konkrete Informationen vor, dass die Stadt das Tiergehege im Südpark zum Jahresende schließen will. „Die sechs Ziegen sollen in den EN-Kreis abgegeben werden. Und die sieben Exemplare Damwild sollen im Januar abgeschossen werden.“
Seiner Meinung nach wäre die Schließung ein Unding, schließlich habe das Gehege einen großen Freizeitwert. „Es kann nicht sein, dass die Stadt aus Einsparungsgründen eine Einrichtung schließt, die auch ein wichtiges Lebensumfeld darstellt.“ Er hofft, dass sich die Bezirkspolitik mit Nachdruck für den Erhalt der Anlage im Südpark ausspricht. Nach seinen Informationen plant die Stadt im Zuge des Sparpaketes außerdem, den Vogelpark im Stadtgarten um die Hälfte zu verkleinern. Beide Anlagen sind gut besuchte Ausflugsziele, bieten Naherholung vor der Haustür.
Die Stadt muss im Zuge der dringend gebotenen Etatsanierung derzeit jeden Euro umdrehen. Das Haushaltssicherungskonzept listet eine Reihe von schmerzhaften Kürzungen und Streichungen auf. Das Tiergehege im Südpark schlägt mit rund 25.000 Euro pro Jahr zu Buche.