Bochum-Wattenscheid. Nacht- und Nebelkipper laden immer wieder Müll am Naherholungsgebiet in Wattenscheid ab. Der Umweltservice hat hier viel Arbeit.

Günnigfeld. Das grüne Idyll bekommt hässliche Flecken. Immer wieder laden Umweltfrevler offenbar ganze Kofferraum-Laungen von Unrat, Schrott und Müll an den Eingangsbereichen zum Kruppwald von der Blücherstraße und auch von der Kirchstraße/Kruppstraße ab.

"Wir bekommen hier in zwei Wochen durchaus auch zwei Meldungen von Besuchern des Wäldchens oder der Hundewiese", muss Jörn Denhard, Sprecher des Umweltservice Bochum, protokollieren. "Die laufen häufig über den Mängelmelder auf der Internetseite der Stadt Bochum auf, und das Ordnungsamt gibt sie dann an uns weiter." Auch der Außendienst des USB habe aber selbstständig ein Auge auf diese Stellen.

Wattenscheider Wertstoffhof ist ganz in der Nähe

 "Der Kruppwald liegt nah an der Stadtgrenze zu Herne und Gelsenkirchen, abseits und unbeleuchtet. Und wenn wir nach Beschwerden von Nachbarn dann mit den Müllkontrolleuren schon mal länger mit einem Pkw da stehen, passiert natürlich nichts", erklärt Denhard.

Dabei liegt der Wertstoffhof des USB an der Blücherstraße direkt in der Nähe, wo Bochumer Bürger  viel Ausgedientes und Ausgemistetes kostenlos abgeben können. Die "NunKis", die Nacht-und  Nebelkipper, müssen dagegen mit empfindlichen Strafen rechnen, wenn sie solche wilden Kippen verursachen. "Das fängt bei 50 Euro an, aber je nach Menge und Abfallart, etwa Öldosen, kann das auch durchaus mit einem vierstelligen Betrag geahndet werden", warnt Denhard.

Fehlverhalten nimmt in der Pandemie zu

Beweismittel gegen Verursacher sammeln die Abfallkontrolleure nach Möglichkeit, wenn wilde Kippen entdeckt werden. Wer erwischt wird, wird dem Grünflächenamt gemeldet, dann folgt ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. USB-Geschäftsführer Christian Kley: „Wir können durchaus viele dingfest machen.“ Zum Vergleich: 2019 gab es beim USB 881 Hinweise auf Müllverursacher auch an Container-Standorten, 2020 waren es 1450.

Dazu kommt seit Beginn der Corona-Pandemie, dass in den Haushalten deutlich mehr Verpackungen nach Online-Bestellungen anfallen und auch mehr Bürger die Zeit für Renovierungen nutzen - mit entsprechenden Abfall- und Restmüllaufkommen.

Dank für Hinweise auf wilde Kippen

So lästig, unangenehm und am Ende auch teuer das oft gedankenlose Fehlverhalten  der Umweltfrevler gegenüber Natur und Mitmenschen ist, spricht Jörn Denhard aber den aufmerksamen Spaziergängern Lob und Dank aus, die sich mit ihren Informationen um ihr Umfeld kümmern.