Wattenscheid. Die Quartierswerkstatt sucht „Kümmerer“ in Wattenscheid. Schon ein kurzer Anruf in einer festen Telefongruppe bringt Sicherheit für Senioren.
„Was ist, wenn ich morgens nicht mehr aus dem Bett komme und keiner bekommt es mit?“, sagt eine Teilnehmerin vor fünf Jahren in der Quartierswerkstatt für Senioren, und machte Caritas-Mitarbeiter Johannes Bielawa aufmerksam.
Eine Interessengruppe der Quartiers-Werkstatt hat nun ein Konzept für eine Telefonkette selbst entwickelt, getestet und für gut befunden.
„Den Klassiker kennt jeder: Eine Person ist tagelang hilflos in der Wohnung ohne, dass es jemand mitbekommt“, schildert Bielawa. Die Telefonketten setzen genau da ein und sind eine vorsorgliche Maßnahme. Telefonketten sollen einen Hausnotruf oder Alarm nicht ersetzen, der ist für Notfälle unerlässlich. Aber die täglichen telefonischen Kontakte sind ein Stück Sicherheit im Alltag und schaffen so eine neue nachbarschaftliche Aufmerksamkeit, die gesellschaftlich immer mehr verloren geht.
Die Kontakte können unter Wattenscheidern vertieft werden
Dabei muss es sich nicht um direkte Nachbarn handeln, es geht in erster Linie um den Gedanken des „aufeinander aufpassen“.Wenn es von den Teilnehmern gewünscht ist, können sich die Kontakte vertiefen – seien es ausgiebige Gespräche, regelmäßige Treffen oder gemeinsame Unternehmungen. Dabei unterstützt das Seniorenbüro Wattenscheid und ist Ansprechpartner für die gebildeten Gruppen.
So funktioniert eine Telefonkette: Im Idealfall finden sich fünf bis sechs Personen. Die rufen sich in fester Reihenfolge an und fragen nur: „Wie geht es Dir heute?“ Die Telefonketten laufen täglich zu einer bestimmten Uhrzeit, die die Gruppe festlegt und sind innerhalb weniger Minuten erledigt.
Notfall-Kontakte und Polizei-Dienst
Neben dem Konzept und der Vermittlung zu den Telefonketten bietet das Seniorenbüro Wattenscheid einen Leitfaden und eine Selbstverpflichtungserklärung, denn es gilt: Sicherheit für mich und die anderen Teilnehmer.
Sollte jemand nicht ans Telefon gehen, sind Notfall-Kontakte hinterlegt. Auch der Bezirksdienst der Polizei ist über eine gesonderte Telefonnummer für die Teilnehmer zu erreichen.
Näheres bei Johannes Bielawa im Seniorenbüro Wattenscheid unter 02327 9461-26 oder ab 1. Juli zu den Sprechzeiten am Montag und Mittwoch von 10 bis 12 Uhr, Propst-Hellmich-Promenade 29.