Wattenscheid-Westenfeld. Gebäude rund um die Maggi-Kirche in Wattenscheid-Westenfeld wurden jetzt zügig abgerissen. Neubauten sind geplant - auch eine Kita.

Über Jahre wurde diskutiert über die Zukunft der Gebäude an St. Nikolaus in Westenfeld. Die „Maggi-Kirche“ wird wie berichtet seit geraumer Zeit zum Bürogebäude der Wohnungsbaugenossenschaft Wattenscheid umgebaut, die es von der katholischen Kirche Wattenscheid erworben hat.

Auch mit dem weiteren Restbestand geht es jetzt weiter. So erfolgte nun der Abriss von Pfarrheim/Kita an der ehemaligen St. Nikolaus-Kirche an der Westenfelder Straße. Die Kirche St. Nikolaus wird - wie berichtet - zum Büro für die Wohnungsbaugenossenschaft Wattenscheid umgebaut. Die will dort nicht nur eine Kita bauen (Betreiber: SKFM), sondern auch Wohngebäude.

Schon vor vielen Jahren war die katholische Kirche St. Nikolaus in Westenfeld entwidmet worden. Mit dem Verkauf des Gebäudes an die Wohnungsbaugenossenschaft Wattenscheid (WBG) wird zudem eine neue Nutzung erfolgen: als Bürogebäude für die Genossenschaft, und nebenan wird - wie berichtet - eine neue Kita errichtet; die Stadt Bochum hatte dem Vorhaben zugestimmt.

Bedarf für Kinderbetreuung ist auch in Wattenscheid bekanntlich reichlich vorhanden, es fehlen seit Jahren reichlich Plätze, zahlreiche Eltern warten auf einen ortsnahen Kita-Platz und werfen der Lokalpolitik Versagen vor. Insgesamt also ein nachhaltiges Paket, was hier gegen den Notstand wirken soll.

Der katholische Kita-Zweckverband nutzt als Mieter der Kita St. Nikolaus II seit Jahren an der Isenbrockstraße 9 Gebäude an der Isenbrockstraße 9, auf dem Gelände von WTC-Betreiber Can. Die Kita wird seit 2014 von der Awo betrieben. Grundstückseigentümer, Bauträger und Vermieter ist hier die Bokita GmbH von Can.

Zurück zum Thema Kirche: Die als Zwiebelturmkirche bekannte Landmarke an der Westenfelder Straße soll mit der Neunutzung wiederbelebt werden. Der Verkauf erfolgte bereits Ende 2020. Die Wohnungsbaugenossenschaft Wattenscheid hat das Kirchengebäude von der katholischen Propsteigemeinde St. Gertrud übernommen – um sie, so das Ziel, „behutsam“ zur Geschäftsstelle umzubauen und umzunutzen.

Der letzte Gottesdienst in dem Sandstein-Gebäude mit dem charakteristischen Zwiebelturm („Maggi-Kirche“) liegt über 13 Jahre zurück. Sie wurde mit der Zusammenlegung der katholischen Ortsgemeinden außer Dienst gestellt. Zwischenzeitliche Nutzungen fanden statt u.a. für Live-Musik, Vorträge, Ausstellungen und Lesungen. Auch der Wattenscheider Promi-Vermittler Sascha Hellen nutzte zeitweise diese Räumlichkeiten.

In das Gebäude soll eine zweite Etage eingebaut werden Die Kirche war damals als eine der so genannten „weiteren Kirchen“ im Pfarreientwicklungsprozess der katholischen Großgemeinde nicht mehr vom Bistum finanziert worden, die Unterhaltungskosten aber liefen für die hiesige Kirchengemeinde weiter. Es musste also perspektivisch eine Lösung gefunden werden. Einige Kaufinteressenten wurden vorstellig – den Zuschlag erhielt schließlich die Wohnungsbaugenossenschaft Wattenscheid mit Sitz an der Franz-Werfel-Straße. Deren Geschäftsstelle (derzeit 20 Mitarbeiter/innen) braucht mehr Platz. Geschäftsführer Markus Brüning betonte damals, das „Kirchengebäude samt dem markanten Turm als Wahrzeichen soll erhalten werden“. In das Gebäude soll eine zweite Etage eingebaut werden. 570 Quadratmeter Nutzfläche stehen zur Verfügung.

Architektin Bettina Kotulla war mit den Umbauplänen betraut worden – eine herausfordernde Aufgabe. Für die Büro-Nutzung werden die Seitenschiffe der Kirche nach oben geöffnet, durch größer dimensionierte Fensterflächen soll so mehr Licht hineinfallen. Das soll nach außen an dem Baukörper praktisch nicht zu sehen sein. Für die Umsetzung der Pläne sind wohl zwei Jahre einzukalkulieren. Erhalten bleibt auch das Gemeindehaus als wichtiger Baustein in dem Ensemble. Kirchliche Gruppen nutzen die Räume, wichtig sind auch die Einnahmen aus der Vermietung des Gemeindehauses durch den Förderverein.

Für die Ex-Kita in St. Nikolaus soll ein Kita-Neubau entstehen. Der Neubau soll auf dem Gelände des alten, maroden und nicht mehr genutzten Kitagebäudes entstehen. Die WAT-Baugenossenschaft hatte der Stadt Bochum entsprechende Pläne vorgelegt. Insgesamt könnte durch die Nachbarschaft mit dem kürzlich eingeweihten Kunstrasen-Sportplatz Westenfeld am Schulzentrum eine regelrechte „Verzahnung“ erfolgen über den Kindergarten und die Eltern als neuem Quartier in Westenfeld, so die Akteure. Das Kirchengebäude samt dem markanten Turm als Wahrzeichen werde erhalten.