Wattenscheid..

Das Tiergehege im Höntroper Südpark, das die Stadt schließen will, kann möglicherweise doch bestehen bleiben. Ein Förderverein soll sich um den Weiterbetrieb kümmern.

Das Tiergehege im Höntroper Südpark, das die Stadt schließen will, kann möglicherweise doch bestehen bleiben. Ein Förderverein soll sich um den Weiterbetrieb kümmern. Das war Resultat des Treffens am Mittwochabend, bei dem vorneweg engagierte Bürger und Anwohner ihre Hilfe und Ideen für den Erhalt des Geheges anboten. Unter den 50 Teilnehmern im evangelischen Gemeindezentrum am Preins Feld waren auch Bezirksbürgermeister Hans Balbach sowie Vertreter der Parteien, der Stadt und der Stadtteilinitiative „Du bist Höntrop“, in der u.a. Kindergärten, Schulen und Vereine aktiv sind.

Pfarrer Holger Dirks, der die Veranstaltung moderierte, hatte auch Marianne Scheer eingeladen: Sie steht an der Spitze eines Fördervereins, der sich seit Jahren mit ehrenamtlicher Unterstützung erfolgreich um das Deininghauser Tiergehege in Castrop-Rauxel kümmert. Ein vergleichbarer Fall, der Vorbild für Wattenscheid sein könnte.

Was für Aufatmen sorgte: Eine kurzfristige Schließung des Geheges noch in diesem Jahr, wie aufgrund des strikten Sparkurses der Stadt Bochum vorgesehen war, ist wohl vom Tisch. Der Bestand im kommenden Jahr scheint gesichert – dank der Wattenscheider Bezirksvertretung. Das zeichne sich ab, wie Manfred Molszich (SPD ) und Gerd Kipp (CDU) erklärten. Denn falls der Bochumer Stadtrat im Zuge des Haushaltssicherungskonzeptes die Mittel für das Gehege in Höntrop wie erwartet streicht, dann wird wohl für 2011 die Bezirksvertretung (sie tagt am 2. November) mit eigenen Mitteln aus dem Bezirksetat einspringen.

Über 1300 Unterschriften sind gesammelt

„Das wäre gut, somit hätten wir auch etwas Luft, um uns um alles Weitere zu kümmern“, sagt Holger Dirks.

Wie groß die Unterstützungswelle für das Tiergehege im Südpark ist, zeigen schon die mehr als 1300 (!) Unterschriften, die in kurzer Zeit gesammelt wurden. Einige Bürger boten am Mittwochabend ganz konkret an, regelmäßig einen bestimmten Geldbetrag beizusteuern. Das ging bis zu 50 Euro jährlich. Auch wurde erwähnt, dass es zahlreiche Geschäfte gibt, die sich finanziell beteiligen würden – vorausgesetzt, es gibt ein fertiges Konzept für den Erhalt des Geheges. Geld könnte zum Beispiel auch die Stadtteilinitiative „Du bist Höntrop“ beisteuern.

Unterstützung versprach auch Löschzugführer Klaus Krawczak von der Freiwilligen Feuerwehr Höntrop: „Wir könnten zum Beispiel bei Reparaturen mithelfen. Und Geld aus dem Erlös unseres Feuerwehrfestes spenden.“

Seine Hilfe, auch bei der Versorgung der Tiere oder Übernahme des Geheges, bot zudem Volker Krumtünger von der „Tierrettung Bochum“ an. Einige Bürger erklärten bereits bei diesem Treffen, sich an mehreren Tagen ehrenamtlich mit Einsätzen vor Ort beteiligen zu wollen – noch mehr solcher praktischen Hilfszusagen werden jetzt gesucht. Wichtig ist, eine nachhaltige und dauerhafte Lösung für das Gehege, in dem Damwild und Ziegen leben, zu finden. Das betonten auch die anwesenden Politiker. Eine sechsköpfige Kommission um Holger Dirks möchte nun den Kontakt zur Stadt halten und den Förderverein auf den Weg bringen.

Die Stadt Bochum will sich von dem Gehege trennen, um rund 25.000 Euro pro Jahr einzusparen – das sind vor allem Personalkosten.