Wattenscheid..
Ehrgeizige Pläne verfolgt die Stadt, um den sanierungsbedürftigen Wattenscheider Bahnhof samt Umfeld kräftig aufzumöbeln. Das ist am 22.5. Thema im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtentwicklung (tagt ab 15 Uhr im Rathaus Bochum), in einer Powerpoint-Präsentation werden Planungen und Konzepte vorgestellt.
Zum Hintergrund: Der WAT-Bahnhof gehört zu den Anlagen, die Land und Bahn abgeben wollen. Dazu gibt es eine Rahmenvereinbarung zum „3. Empfangsgebäudepaket NRW“; Ziel des Vertrages ist, für 31 NRW-Bahnhöfe einen neuen Eigentümer und eine nachhaltige Nutzung zu finden. Das Land unterstützt das von Bahn, Land und Kommunen getragene Verfahren zur Veräußerung und Neunutzung bisheriger Bahnhofsgebäude aus Mitteln der Stadterneuerung mit ca. 180 000 Euro. Die Mittel dienen der Finanzierung von Gutachten über den Bauzustand der Empfangsgebäude und zur Ermittlung des Wertes durch externe Sachverständige.
Die Stadt will sich an diesem Verfahren mit einem Eigenanteil von 1000 Euro je Empfangsgebäude beteiligen; die DB Station & Service übernimmt einen Anteil in gleicher Höhe. Dadurch entsteht der Stadt keine Verpflichtung zum Kauf, sie wird jedoch bei der Veräußerung des Empfangsgebäudes an Dritte sowie an allen Terminen und Abstimmungen beteiligt und erhält die abgestimmten Gutachten. Somit soll ihr auch mit Blick auf einen möglichen Erwerb eine neutrale Grundlage an die Hand gegeben werden. Außerdem erhält sie durch die Beteiligung am Verfahren das Vorkaufsrecht für das Gebäude und die dazugehörigen Flächen bzw. kann dieses an eine städtische Tochter oder an Dritte abtreten.
Bei dem Besuch von NRW-Verkehrsminister Groschek am 15. April in Wattenscheid wurde besprochen, dass es nötig sei, für den Bahnhof Perspektiven zu entwickeln und ein Konzept zu erstellen.
Bahnhof soll verkauft werden
Dazu gehört besonders die schon lange geforderte Sanierung – hier vor allem der barrierefreie Zugang durch den vom Minister angekündigten Einbau eines Aufzuges (das soll schon in Kürze passieren). Weitere angedachte Maßnahmen, so Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch, sind: ein Kreisverkehr im Bereich Bahnhof-/Fritz-Reuter-Straße; ein Fernbushaltepunkt (nördlich vom Vorplatz); die bessere Anbindung des ÖPNV (u.a. Verlegung der Bushaltestelle zum Vorplatz); Ausbau der Parkplätze. Außerdem will die Stadt eine „zukünftige bauliche Entwicklung“ von demnächst brachfallenden Grundstücken an der Fritz-Reuter-Straße (z. B. nach dem Umzug des Bauhaus-Marktes aufs Aquella-Gelände) prüfen; Gebäude für Büros/Dienstleistungen könnten entstehen. Erste Überlegungen sollen im Rahmen des Gesamtkonzepts zum Untersuchungsraum West erfolgen.