Günnigfeld. Im ökologischen Kleingarten „Kraut und Rüben“ in Bochum-Wattenscheid steht Vergorenes im Blick. Biermacher und Fachberaterin bitten zum Seminar.
Nach erfolgreichem Biertastings bietet „Biermacher“ Gerd Ruhmann von der Initiative im „Wiesmanns“ an der Hochstraße einen Workshop für Daheimgebliebene an. „Bitte bringt gerne auch eure ukrainischen Gäste mit!“, schickt er mit der Einladung.
Denn Migranten und Geflüchtete haben immer auch unser tägliches Leben bereichert, zählt er auf: „Italienische Gastarbeiter bescherten uns die Pizza, Jugoslawen das Chevapcici, Griechen das Gyros“. Bei einem Treffen ukrainischer Geflüchteter, einem Kennenlernabend mit der Wattenscheider Ortsgruppe des DRK, hatte er sich lange über ein sehr leckeres, leichtes Gärgetränk, ideal für heiße Sommertage unterhalten: Kwas.
Ruhmann erzählt: „Ich kannte das von Reisen nach Russland und auf die Krim als leicht alkoholischen Brottrunk. Inzwischen weiß ich, dass der Begriff eher die allgemeine Bezeichnung „Vergorenes“ meint und mit Brottrunk deshalb viel zu stark eingegrenzt ist.“
Seine Gesprächspartner an diesem Abend berichteten von den Ursprüngen, dass es ein ukrainisches Sprichwort gebe, das besagt: „Man kann alles vergären, was keine Beine hat.“ Tatsächlich hätten sie stets, je nach Jahreszeit, allerlei Beeren und Trauben, Früchte und sogar Gemüse, wie Kohl vergoren.
In einem Vormittags-Seminar will Ruhmann mit Neugierigen versuchen diese Kwas-Tradition auch für Revier-Hobbybrauer zu vermitteln. Dazu steht er im Vereinsheim des Öko-Schrebergartens Kraut & Rüben an der Günnigfelder Straße 161 mit Fachberaterin Kirsten Eichberg zur Verfügung. Termin ist am Samstag, 16. Juli, von 10 bis 13 Uhr .
Beginnen wollen die Brauer mit dem Kwas aus Brot, von dem verschiedene auch industrielle Sorten verkostet werden können.
Die Teilnahme-Umlage beträgt 5 Euro pro Person. Nähere Information und Anmeldung unter 0234 5166 7976, biermacherbo@gmail.com.