Wattenscheid-Höntrop. Kann ein Kreisverkehr die Verkehrsprobleme an der Kreuzung Zeppelindamm / Wattenscheider Hellweg lösen? Die Meinungen gehen auseinander.

Die Kreuzung Berliner Straße / Zeppelindamm / Wattenscheider Hellweg in Wattenscheid-Höntrop gehört zu den größten in Bochum. Tausende Autofahrer passieren tagtäglich diesen Verkehrsknotenpunkt. Wie wichtig eine vernünftige Verkehrsregelung dort ist, hat nicht zuletzt das Chaos im November/Dezember 2021 gezeigt, als hier über mehrere Tage die Ampelanlage ausgefallen war. Seitdem existiert dort ein funktionierendes Ampelprovisorium, denn Ersatzteile für die alte Originalanlage gibt es laut Stadt Bochum kaum.

Kreisverkehr als Lösung vorgeschlagen

Wie kann und soll es an dieser großen Kreuzung insgesamt weitergehen? Diese Frage beschäftigt auch die Politik. Die Bezirksfraktion UWG/Freie Bürger hatte im Januar als Lösung einen Kreisverkehr vorgeschlagen. Darum geht es u.a. in der Sitzung der Bezirksvertretung Wattenscheid am Dienstag, 31. Mai (ab 16 Uhr, WAT-Rathaus).

Das Amt für Stadtplanung erklärt dazu: „Vor dem Hintergrund der Leistungsfähigkeit wäre hier nur ein zweispuriger Kreisverkehr mit Bypässen möglich.“ Aufgrund von Sicherheitsbedenken, „insbesondere für Fußgänger, ist dies nicht zu empfehlen“. Parallel arbeite die Verwaltung bereits an einer Optimierung des Verkehrsknotens „im bestehenden System der Signalisierung“.

UWG sieht Vorteile

Laut Hans-Josef Winkler von der UWG-Fraktion würde allerdings ein Kreisverkehr hier „zu einem besseren Verkehrsfluss beitragen, den Verkehrslärm mindern, den Verkehr beruhigen und Abgase und Schadstoffen reduzieren“. Und: „Kreisverkehre verfügen gegenüber herkömmlichen Kreuzungen über größere Verkehrssicherheit. Vor allem durch die niedrige Geschwindigkeit, aber auch durch die bessere Übersichtlichkeit.“ Die Rückstaus an der Ampelanlage morgens und nachmittags auf dem Zeppelindamm sowie auf der Berliner Straße vor allem für Linksabbieger auf den Wattenscheider Hellweg seien für Verkehrsteilnehmer belastend.

Hinzu kämen geringere Wartungskosten gegenüber einer Ampellösung sowie kein Stromverbrauch. Der Kreisverkehr an dieser Stelle könnte auch als Werbeträger für das Gartencenter Schley dienen, als Gegenleistung würde die Mittelfläche von der Firma bepflanzt und gepflegt.

Stadt Bochum lehnt Kreisverkehr dort ab

Die Verwaltung hat die Machbarkeit eines Kreisverkehrs an dieser Kreuzung geprüft - und kam dabei zu folgendem Ergebnis: Von der Geometrie wäre ein Kreisverkehr hier grundsätzlich möglich. Damit der Kreisel jedoch leistungsfähig ist, „müsste dieser als zweispuriger Kreisverkehr ausgebaut werden und jede Rechtsabbieger-Beziehung müsste mit einem Bypass verstärkt werden“.

Nur zweispurige Kreisel-Lösung wäre möglich

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Einen solchen zweispurigen Kreisverkehr gebe es in Bochum derzeit nicht. „Bei der notwendigen zweispurigen Zufahrt in den Kreisverkehr werden die zu querenden Bereiche für zu Fuß Gehende sehr lang. Zudem wird versucht, die Bypässe im Stadtgebiet zu minimieren, da es hier immer wieder zu Gefahrensituationen für zu Fuß Gehende kommt“. Ebenfalls würden „aufgrund der Zweispurigkeit und der Bypässe die zu versiegelnden Flächen sehr groß“.

Stadt Bochum will Ampelregelung optimieren

Deshalb empfiehlt die Verwaltung keinen Kreisverkehr an dieser Stelle. Parallel werde an einer Anpassung der Ampelregelung an der Kreuzung gearbeitet. Da die Zuständigkeiten auch in Teilen bei Straßen NRW liegt, laufen hierzu derzeit noch Abstimmungsgespräche über das grundsätzliche Konzept und insbesondere die Führung des Radverkehrs. Sobald der Stadt Bochum dazu eine Rückmeldung vorliege und die Planung weiter vorangeschritten sei, soll die Bezirksvertretung Wattenscheid darüber informiert werden.