Höntroper Gänsereiter-Frauen schufen ein Blütenmeer aus Krepppapier





Einmal im Jahr treffen sie sich im Namen der Rose, doch mit Klostermauern haben sie beileibe nichts am Hut: Die Gänsereiter-Frauen von Höntrop.


In ihrer Halle am Gänsereiterweg drehen sie von Mittwochnachmittag bis in die frühen Abendstunden am Rad. "Die Drehmaschinen sind zum Teil um die 80 Jahre alt", erzählt der Pressesprecher Achim Hehrs und fügt schmunzelnd hinzu: "So alt wie unsere erfahrensten Rosendreherinnen." 3000 Rosen aus Krepppapier, rote und weiße, entstehen innerhalb weniger Stunden unter den geschickten Händen der Frauen. In diesem Jahr müssen sie besonders fleißig sein, denn außer dem Gänsereiter-Umzug durch Höntrop und Sevinghausen steht in 2008 auch der große sonntägliche Karnevalsumzug auf dem Programm. Die Rosen dienen zur Dekoration des Königswagens. 2007 beschränkte sich das Blütenmeer auf 2000 Rosen.


Männer wie Achim Hehrs sind übrigens während des Rosendrehens Mangelware. Die paar, die sich während der Traditionsprozedur in der Halle sehen lassen dürfen, haben ausschließlich dienende Funktion. Sie sorgen für das leibliche Wohl der Damen - indem sie Kaffee kochen, zapfen und kellnern.


Als die Arbeit getan ist, zeichnete der Höntroper Gänsereiterkönig zwei der Dreherinnen mit dem Verdienstorden aus. Joachim III. bedenkt - so hat es der Vorstand zuvor entschieden - Tamara Kittler und Sabine Dedner. Ab 19 Uhr dürfen dann auch die Männer ins Lokal - zum gemütlichen Ausklang des Abends. Zu Klängen der Band "Guns and Roses" wird bei den Gänsreitern nicht getanzt, die "Rose vom Wörthersee" ist da schon wahrscheinlicher.