Neviges. Neben den Besuchen von Haus zu Haus organisieren die Teams der Gemeinden in Neviges und Tönisheide in diesem Jahr ungewöhnliche Aktionen.
Wer am Samstag, 4. Januar, vormittags im Aldi-Supermarkt in Velbert-Tönisheide seinen Wochenend-Einkauf erledigt, wird über hohen Besuch auf dem Parkplatz staunen: Die Heiligen Drei Könige sind da. Das Organisations-Team der ökumenischen Sternsinger-Aktion geht in Tönisheide und Neviges in diesem Jahr ungewöhnliche Wege. Die jungen Sternsinger ziehen nicht nur wie üblich von Haus zu Haus, sie bringen ihren Segen zusätzlich auch auf den Parkplätzen zweier Supermärkte: Zwei Wochen nach ihrem Besuch bei Aldi in Tönisheide freuen sich Caspar, Melchior und Balthasar am Samstagvormittag, 18. Januar, in Neviges auf dem Edeka-Parkplatz am Rosenhügel auf regen Zulauf.
„An beiden Samstagen gibt es auf den Parkplätzen einen Stand, an denen man nicht nur den Segen bekommt, sondern auch für das Kindermissionswerk spenden kann“, erläutert Andrea Sander. Das engagierte Mitglied der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens, gehört zum Organisationsteam der ökumenischen Sternsinger-Aktion und ist auch wieder als Leitstern dabei, wenn die Kinder am 11. Januar von Haus zu Haus ziehen. Die Idee, dass die Sternsinger das erste Mal auch auf Supermarkt-Parkplätzen Segen spenden, ist zum einen ein wenig aus der Not geboren, zum anderen eine weitere Möglichkeit, die Sternsinger zu treffen. In Tönisheide allerdings die einzige Chance, denn hier fällt der traditionelle Besuch von Haus zu Haus in diesem Jahr aus: Es hat sich niemand gefunden, der die Aktion auf die Beine stellt.
In Velbert-Tönisheide wird ein neues Team gesucht
Anmeldung möglich bis 6. Januar
Wer als Sternsinger oder Leitstern mitgehen möchte: Anmeldungen sind möglich bis Montag, 6. Januar, per Mail: Sternsinger-Neviges@gmx.de oder unter 02053 5032658 , dann bitte auf die Mailbox sprechen.
Damit im nächsten Jahr die Sternsinger auch wieder durch Tönisheide ziehen: Interessierte können sich bei Daniela Ollegott melden unter 0157 577 98460.
Das Sternsinger-Missionswerk unterstützt diverse Projekte für Kinder, unter anderem das Friedensdorf Oberhausen. Spenden kann man auch online auf www.sternsinger.de, danach den Bereich Spenden anklicken.
Denn Annegret und Michael Kellersohn, die sich über 30 Jahre lang mit viel Herzblut darum gekümmert haben, dass genügend Kinder und Leitsterne zusammen kommen, die Königsgewänder und Kronen auch in Schuss sind, bei denen einfach alle Fäden zusammen liefen, haben sich nach all den Jahren in den wohl verdienten „Sternsinger-Ruhestand“ verabschiedet. Doch 2026, so hofft Andrea Sander, sollen auch in Tönisheide wieder die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus ziehen. Voraussetzung sei jedoch, dass sich ein Nachfolge-Team für das Ehepaar Kellersohn findet.
Sternsinger brauchen noch Verstärkung
In Neviges dagegen ist diese schöne Tradition nicht in Gefahr, hier werden die Sternsinger am Samstag, 11. Januar, wie immer nach dem Aussendegottesdienst im Dom ausschwärmen. Allerdings wird auch hier noch Unterstützung gesucht. „Bisher haben wir 70 Kinder als Sternsinger, da brauchen wir schon noch ein paar mehr“, sagt Andrea Sander, die aus jahrelanger Erfahrung weiß, wie viel Freude den kleinen Sternsingern das Mitlaufen bereitet. „Viele Eltern haben Sorge, ob ihre Kinder das auch schaffen, aber das ist wirklich unbegründet. Auch Neulinge kommen da ganz schnell herein, und wir helfen ja auch.“ Man müsse Kindern etwas zutrauen, das sei wichtig, stärke ihr Selbstvertrauen, sagt die Pädagogin, die als Leitstern die Höfe an der Kuhlendahler Straße abdeckt und daher mit ihren Sternsingern vor allem im Auto unterwegs ist.
„Ich hatte schon Kinder unter dem Grundschulalter dabei, die haben das super gemacht und waren furchtbar stolz.“ Neben den Kindern werden auch noch Leitsterne benötigt, also Jugendliche ab 16 Jahren, die die kleinen Sternsinger am 11. Januar begleiten und unterstützen. „Denn wir wollen versuchen, so viele Häuser wie möglich abzudecken.“ Damit das reibungslos klappt, treffen sich alle einen Tag vorher, am Freitag, 10. Januar, um 16.30 Uhr in der „Glocke“ neben dem Dom. Dann werden Gewänder ausgeliehen, Kronen gebastelt, Lieder abgestimmt. Andrea Sander: „Ich habe immer wieder gesehen: All das macht den Kindern unheimlich viel Spaß.“