Velbert. Immer mehr Velberter finden Arbeit in einer anderen Stadt. Es kommen im Gegenzug auch weniger Menschen für den Job nach Velbert.
Die Tendenz eindeutig: Mehr Velberter als noch vor vier Jahren pendeln für die Arbeit in eine andere Stadt. Genau 23.130 Männer und Frauen verlassen jeden Morgen Velbert, um in einer Kommune in der Umgebung ihrem Job nachzugehen. Vor vier Jahren waren es rund 800 weniger. Zurückgegangen ist hingegen die Zahl der Arbeitnehmer, die aus der Umgebung nach Velbert fahren, um hier ihrer Beschäftigung nachzugehen. Aktuell tun dies 18.330 Männer und Frauen, vor vier Jahren waren es noch deutlich über 20.000. Es gibt einen negativen Pendlersaldo von 4300, wie IT. NRW, das Statistische Landesamt jetzt mitteilte. Innerhalb der Velberter Grenzen pendeln immerhin auch 19.223 Menschen.
Heiligenhaus geht es ähnlich wie Velbert
Ähnlich wie Velbert geht es dem benachbarten Heiligenhaus, die Stadt verzeichnet 9500 Auspendler und nur 6400 Einpendler. Anders Ratingen, die vor Velbert größte Stadt im Kreis Mettmann. Hier arbeiten 39.000 Auswärtige, aber nur 27.000 Menschen pendeln aus.
Viele fahren nach Essen
Wohin nun fahren die Velberter zu Arbeit? Fast 4000, die meisten übrigens Frauen, finden in der Ruhrmetropole Essen einen Job, nach Wuppertal fahren täglich 3690 Arbeitnehmer, weitere reisen in die Landeshauptstadt Düsseldorf (2448), sie würden sich über die A44 sicherlich besonders freuen. Aber auch ins kleinere Heiligenhaus (2079) oder nach Wülfrath (1407) fahren die Beschäftigten. Immerhin 410 Männer und Frauen pendeln nach Köln, was vor allem morgens und abends kein Spaß sein dürfte. Die Auspendlerquote in Velbert (Anteil der Auspendelnden an den Pendelnden am Wohnort) beträgt 54,4 Prozent.
Die meisten Einpendler kommen aus Wuppertal
Die Herkunftsorte der Einpendler ähneln den oben genannten. Die meisten stammen aus Wuppertal (3573), es folgen Essen (3305), Heiligenhaus (2194) und Wülfrath (1323), sowie Hattingen (810). Die Velberter Einpendlerquote (Anteil der Einpendelnden an den Pendelnden am Arbeitsort) liegt bei 49,5 Prozent.
Das sind die Spitzenreiter im Land
NRW-weit sind rund fünf Millionen Menschen über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit gependelt. In 85 der 396 nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden war die Zahl der einpendelnden Personen höher als die der auspendelnden (sog. Einpendelüberschuss). Die höchsten Einpendelquoten hatten
Holzwickede (83,3 Prozent) und Tecklenburg (78,3 Prozent), die
niedrigsten Schmallenberg (31,8 Prozent) und Gronau (33,8 Prozent).
Die höchsten Auspendelquoten gab es in Inden (86,3 Prozent) und
Rheurdt (86,2 Prozent), die niedrigsten in Münster (26,4 Prozent)
und der Stadt Aachen (29,8 Prozent).
Lange Wege werden zurückgelegt
Teils legen die Pendler lange Wege zurück. In der Pendlerhauptstadt Köln (362.000 kommen), wohnte immerhin ein Viertel mehr als 56 Kilometer Luftlinie entfernt, ein weiteres Viertel zwischen 28 und 56 Kilometern. Zur letzteren Gruppe gehören auch die Pendler aus Velbert. Die Pendelwege der Einpendelnden in die Landeshauptstadt waren dagegen etwas kürzer. Deutlich kürzer waren die Pendelwege nach Essen, dem drittstärksten Einpendelknoten NRWs: Die Hälfte der Personen hatte einen Pendelweg von weniger als 20 Kilometer.
Der Weg zum Arbeitsort muss aber nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden. Nach den Erstergebnissen des Mikrozensus 2023 gaben 75,6 Prozent der
Erwerbstätigen in NRW an, in den vier Wochen vor der Befragung ihre
Erwerbsarbeit nie von zu Hause ausgeübt zu haben. Bundesweit waren es
76,4 Prozent.