Velbert / Heiligenhaus. Der Heiligenhauser Marvin Rzok, der das Velberter Berufskolleg Niederberg besucht, will den Markt für Wetterballons revolutionieren.

Am Ende reichte es nicht ganz zum „Treppchen“, aber darüber ärgert sich Marvin Rzok nicht, sondern ist stolz, dass er beim diesjährigen Bundeswettbewerb Jugend forscht einen hervorragenden vierten Platz im Bereich Technik erreichen konnte.

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Die WAZ hat in der Vergangenheit immer wieder über den jungen Forscher, der in Heiligenhaus wohnt und das Berufskolleg Niederberg in Velbert besucht, berichtet. Und so hatte er auch im Vorfeld des Wettbewerbs, wohin er als NRW-Sieger reiste, bereits über seine neueste Erfindung berichtet: die wohl kleinste Radiosonde für Wetterballons.

„Dreimal täglich startet der Deutsche Wetterdienst an 16 Standorten Sonden, die in die Atmosphäre aufsteigen, dort Temperatur und Luftdruck messen und die Daten übermitteln“, erklärte Marvin Rzok, der Ende 2021 seine Amateurfunk-Lizenz machte und sich in diesem Zusammenhang intensiv mit dem Thema beschäftigte.

Berufskolleg-Schüler Marvin Rzok hat bei dem diesjährigen Bundeswettbewerb Jugend forscht den vierten Platz im Bereich Technik erzielt!
01.10.2024 in Velbert
Im Vergleich mit den Fingern wird deutlich, wie klein die Sonde ist, die Marvin Rzok entwickelt hat. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Die aktuell in Wetterballons verbauten Sonden wiegen bis zu einem Kilo. Marvin Rzok weiß: Je mehr sie wiegen, desto mehr Helium benötigt man, um sie in die Luft zu bekommen. Und: Helium ist sehr teuer, dazu kommt der enorme Müllberg, der entsteht, wenn soviel Material einfach in der Umwelt landet. Möglichst klein und umweltfreundlich musste die Sonde also sein – die von ihm entwickelte wiegt gerade einmal zehn Gramm und ist nur briefmarkengroß.

Berufskolleg-Schüler Marvin Rzok hat bei dem diesjährigen Bundeswettbewerb Jugend forscht den vierten Platz im Bereich Technik erzielt!
01.10.2024 in Velbert
Marvin Rzok stellte seine Erfindung im Berufskolleg Niederberg in Velbert vor – bald dann auch den „Löwen“ im Fernsehstudio? © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Dass diese trotzdem funktioniert, stellte er nun auch in seiner Schule unter Beweis, wo er seine Erfindung vor Schülern und Lehrern in Theorie und Praxis präsentierte. Eine gute Übung möglicherweise, denn der 22-Jährige könnte sich durchaus vorstellen, in der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ auf die Suche nach Investoren bzw. Geschäftspartnern zu gehen. Seine „Jugend forscht“-Karriere ist für den Heiligenhauser indes beendet: Aus Altersgründen darf er nicht mehr teilnehmen.