Velbert. Velberter tüftelt und bastelt leidenschaftlich gern. Der Metallfeinbearbeiter möchte gerne Menschen helfen, die schnell eine Reparatur benötigen.

Basteln, werkeln, schrauben. Das hat den Velberter Frank Kurosinski schon immer fasziniert: „Ich war noch ein kleines Kind, konnte gerade erst über den Tresen schauen, da hab ich schon immer geguckt, was mein Papa für Werkzeug hat“, erinnert sich der heute 57-Jährige.

Die Leidenschaft fürs Handwerk blieb – und so schloss er zunächst eine Ausbildung als Schlosser und schließlich eine Umschulung zum Metallfeinbearbeiter bei der IHK München ab. Gerade hier wurde ihm das genaue und präzise Arbeiten beigebracht. „Immer, wenn ich stolz mit meinem Werkstück zum Ausbilder gegangen bin, kniff er die Augen zusammen, prüfte es genau und sagte dann: Nee, Frank, da musst Du noch mal ran!“ Und so lehrte er seinem Azubi die Präzision, mit der er noch heute tätig ist.

Velberter gründet Notfallambulanz für kleinere Reparaturen von Werkzeug und Kleinteilen

Die Leidenschaft fürs Tüfteln und die Kreativität haben den Metallfeinbearbeiter stets dazu gebracht, auch neue handwerkliche Dinge auszuprobieren: „Ich habe mir mein erstes Fahrrad damals aus dem Schrott zusammengebaut“, erinnert sich der Wahl-Velberter.

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Stets findet er Dinge, an denen er basteln, die er reparieren kann. „Mir fällt da immer irgendwas in die Hände“, sagt er, wie beispielsweise eine Knipex-Zange, die jemand schon wegwerfen wollte, bei der die Zähne verschlissen waren. So gern er handwerklich auch tätig ist, beruflich macht ihm schließlich die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Sein Rücken erlaubt es ihm nicht mehr, tagtäglich zu arbeiten.

Hier hat alles seinen Platz. Wie in einer großen Werkstatt ist hier alles fein säuberlich sortiert.
Hier hat alles seinen Platz. Wie in einer großen Werkstatt ist hier alles fein säuberlich sortiert. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

Das handwerkliche Geschick aber bleibt, immer wieder räumt er seine Werkzeuge aus dem Keller in die Küche seiner Wohnung. Dann reicht es ihm. „Ich habe in meiner Küche sowieso nie Zeit verbracht“, sagt er lachend und lüftet schließlich einen Vorhang, der bis dahin eine große Ecke seiner Küche verdeckt hat. Dahinter verbirgt sich eine komplette Werkstatt. Fein säuberlich reihen sich hier sortiert Schraubendreher und Maulschlüssel an der Wand.

Unter einer Sitzbank sind weitere Gerätschaften verstaut. Auf einem Arbeitsblock steht eine Tischbohrmaschine, die hat sich der Tüftler erst jüngst angeschafft, und auch eine Drehmaschine und eine Fräse präsentiert er nun stolz. Hier hat alles seine Ordnung, ein System. „Wenn ich hier arbeite, dann muss ich nicht nach dem Werkzeug suchen, da kann ich blind nach greifen, weil ich weiß, wo alles ist.“ Statt also ausgiebig zu kochen, werkelt Frank hier nun. Und da kommt ihm schließlich die Idee: „Jetzt, wo ich meine ‚Behindertenwerkstatt‘ eingerichtet habe, kann ich doch eigentlich was Nützliches und Sinnvolles machen.“

In seiner Küche können die Hilfesuchenden bei einem Kaffee bei der Arbeit zuschauen

Er richtet eine Notfall-Ambulanz in seiner Wohnung am Berg ein. „Für alles, was ich drehen, fräsen, sägen und bohren kann“, erklärt er. „Alles außer Holz“, ergänzt der gelernte Metallfeinbearbeiter. Die Idee, die dahinter steckt. „Oft geht ja etwas kurz vor Feierabend oder am Wochenende kaputt.“ Und Frank? Der hat Zeit und seine kleine Werkstatt, in der stets alles griffbereit ist. „Die Leute können mich dann kontaktieren und einfach kurzfristig kommen.“ Ganz wichtig allerdings: „Wenn es etwas zu reparieren gibt, müssen sie das Rohmaterial mitbringen.“ Von Bohrungen über Reparaturen, wenn ein Gewinde ausgeleiert oder eine Schraube abgerissen ist, für Frank alles kein Problem. „Kleinigkeiten repariere ich sofort. Der andere kann sich dann hinsetzen, einen Kaffee trinken und das fertige Teil direkt wieder mitnehmen.“

Wenn es um komplexere Arbeiten geht, „ist es hingegen wichtig, dass die Menschen mit einem Muster kommen oder die exakten Maße zum Erstellen eines Planes mitbringen.“ Manchmal beratschlagt er sich dann auch mit den Besuchern seiner Notfallambulanz, was man am besten machen kann. Und auch wenn es mal schwieriger wird, aufgeben kommt für den Tüftler nicht infrage: „Mein Motto lautet: Es ist erst kaputt, wenn man es nicht mehr reparieren kann“. Wer den Dienst von Franks Notfall-Ambulanz nutzen möchte, kann per Mail Kontakt über frakuvel@googlemail.com mit ihm aufnehmen, am besten direkt, indem das Problem geschildert wird