Velbert. Das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium wurde als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. So begeistert es Schüler für Mathe und Naturwissenschaften.
An der Fassade des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums hängen neben der Eingangstür schon einige Plaketten, „Schule gegen Rassismus“ beispielsweise ist eine davon. Dort kann jetzt ein weiteres Schild angeschraubt werden: „MINT-freundliche Schule“. Gemeinsam mit 130 weiteren Schulen aus NRW wurde das Velberter Innenstadtgymnasium jetzt von der nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen“ in Paderborn ausgezeichnet. MINT-Fächer, das sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) und Technik.
Die Nationale Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ hat den Schwerpunkt, Schülerinnen und Schüler für MINT zu begeistern und Schulen im Bereich MINT zu motivieren, fördern und auszuzeichnen. Letztlich ist es ihr Ziel, die Zahl der Studienanfänger in MINT-Studiengängen an den Hochschulen in Deutschland zu steigern und dabei insbesondere die Erhöhung des Frauenanteils, die Sicherung und Steigerung der Qualität der Absolventen von MINT-Studiengängen und -Ausbildungsberufen.
Velberter mussten Nachweise erbringen
Das NEG musste wie die anderen MINT-Schulen nachweisen, dass es mindestens zehn von 14 Kriterien im MINT-Bereich erfüllt. „Dabei mussten wir uns gar nicht groß anstrengen, wir mussten nur auflisten, was wir sowieso schon alles anbieten“, sagt NEG-Direktor Conrad Aust zufrieden.
Durchgehend von Klasse 5 bis zur Oberstufe
So werden an dem Velberter Gymnasium alle MINT-Fächer durchgehend von Klasse 5 bis demnächst 13 angeboten. Ausnahme ist Technik, hier gibt es nur eine AG. In der Oberstufe offeriert die Schule Leistungskurse in diesen Fächern. In der Mittelstufe nimmt das NEG an einem Pilotprojekt teil, dabei wird das Fach Informatik auch in der Mittelstufe angeboten, als AG.
Eine eigene Schülersternwarte
Apropos AG: Hier hat das NEG ein nicht alltägliches Angebot, eine Astronomie-AG. Das Gymnasium besitzt eine eigene Schülersternwarte aus den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Sie ist mit den Modernisierungen des Schulgebäudes nun ebenfalls überholt worden. „Gerade wird ein speziell auf unsere Bedürfnisse abgestelltes Teleskop gebaut, das in der Sternwarte Platz finden soll“, erklärt Tim Enßlen, MINT-Koordinator am NEG. Später soll die Facharbeit in der Oberstufe dann sogar durch einen Projektkurs Astronomie ersetzt werden können.
Gute Ausstattung
Es gebe genügend Naturwissenschaftsräume in der Schule, die seien gut in Schuss und vor allem gut ausgestattet, sind sich Direktor und MINT-Koordinator einig. So habe man gerade 50 neue Schülermikroskope und zwei digitale Geräte für Lehrer erhalten. Im Chemieraum gebe es fünf Abzüge, sodass sogar die Schüler in Gruppen hier eigenständig Experimente durchführen könnten.
Enßlen lobt dabei die früheren Lehrergenerationen des NEG. „Sie haben die naturwissenschaftlichen Sammlungen immer gut gepflegt und aktualisiert“. Auch die älteren Gerätschaften seien heute noch gut einsetzbar. Sie seien einfacher und damit häufig auch anschaulicher als ihre Nachfolger.
Kooperaionen mit anderen Bildungsanbietern
Die Schule legt zudem Wert auf Kooperationen mit anderen Bildungsanbietern. So lernen die 6-Klässler im Rahmen ihres Biologie-Unterrichts auf Gut Hixholz alles über Kühe. Für Mathe gibt es eine Kooperation mit der Universität Bochum und auch das Chemie-Schülerlabor der Ruhr-Uni dürfen die Velberter nutzen. Ebenfalls im Chemieunterricht kommt die Velberter Feuerwehr zu Besuch und demonstriert, was Feuer (anrichten) kann.
Auszeichnung gilt für drei Jahre
Es gibt verschiedene naturwissenschaftliche AGs, Velberter Viertklässler können an einer Naturwissenschafts-AG teilnehmen. Die Schüler und Schülerinnen nehmen an verschiedenen MINT-Wettbewerben teil und haben dort auch schon etliche Preise abgeräumt.
Schulleiter Aust dankt seinem engagierten Kollegium, das sofort für die MINT-Bewerbung Feuer und Flamme war. Die MINT-Auszeichnung gilt nun für drei Jahre, danach muss sich wieder beworben werden.