Neviges. Theresa Knapp hat die Leitung der evangelischen Kita „Kinderreich“ übernommen. Warum ihr Jahr als Au-pair in Neuseeland besonders wichtig war.
Noch ist vieles spannend und ein wenig ungewohnt. Da ist ganz viel Neugierde und eine riesige Vorfreude, denn Theresa Knapp weiß: „Die Kita in dieser idyllischen Umgebung, hier oben auf dem Berg, die ist einfach wundervoll. “ Nur ist es etwas anderes, als Praktikantin mit den Kleinen herumzutollen oder die Verantwortung für die Einrichtung zu tragen. Die 29-Jährige ist seit knapp vier Wochen neue Leiterin der evangelischen Kita „Kinderreich“ in Velbert-Neviges. Jenem Ort, wo ihre berufliche Ausbildung vor 13 Jahren mit einem Jahrespraktikum begann. „Ich bin glücklich, zurückkehren zu dürfen.“
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Und sie sei sehr froh, dass es sich im „Kinderreich“ mit 44 Kindern, aufgeteilt in zwei Gruppen, um eine kleine Kita handelt. „Das ist gut, um hereinzukommen in die Leitung. Denn es ist ja schon einiges neu.“ Und was Theresa Knapp, die in Neviges aufwuchs, ganz wichtig findet: „Hier kann ich auch weiterhin in die Gruppen gehen, also mich direkt den Kindern zuwenden.“ Klar, jetzt komme auch viel Arbeit am Schreibtisch auf sie zu, alles müsse schließlich dokumentiert werden, was ziemlich viel Zeit in Anspruch nehme. „Aber hier hab ich zum Glück zur einen Hälfte Schreibtisch, zur anderen Hälfte die Gruppen, das sieht in großen Einrichtungen schon anders aus“, sagt Theresa Knapp, die den Posten der früheren Leiterin Nina Mackowski übernimmt.
Velberterin machte ihr Fachabitur an der Bleibergquelle
Denn den unmittelbaren Kontakt mit den Kindern herunterzuschrauben, vielleicht ganz darauf zu verzichten, das kann sich die 29-Jährige beim besten Willen nicht vorstellen. Vor allem nicht nach einem folgenreichen Auslandsaufenthalt: Nach dem Fachabitur an der Bleibergquelle ging die Nevigeserin erst einmal für ein Jahr als Au-pair nach Neuseeland. „Das war ein großartiges Jahr. Ich war damals bei einer Familie mit zwei kleinen Kindern, das eine Kind war ein Jahr alt, das andere vier.“ Der Abschied von der netten Familie, besonders von den Kleinen, sei ihr damals sehr schwergefallen. Zehn Jahre ist das her, doch noch immer besteht ein guter Kontakt. „Wir mailen und skypen oft, die Kleine ist mittlerweile elf, Wahnsinn.“ Ja, Neuseeland sei sehr wichtig gewesen. „Da habe ich endgültig gemerkt, dass ich beruflich etwas mit Kindern machen möchte.“
Teil des Studiums in den Niederlanden absolviert
Nach dem dualen Studiengang an der Bleibergquelle zur staatlich anerkannten Erzieherin und dem „Bachelor of Arts Soziale Arbeit“, den sie zum Teil in den Niederlanden absolviert hat, war Theresa Knapp zunächst festangestellt bei der Bergischen Diakonie Aprath, im Bereich Kinder- und Jugendhilfe. „Danach wechselte ich in die Frühpädagogik, war vier Jahre in Düsseldorf in der Fachberatung Kindertagespflege tätig.“ Berufsbegleitend machte sie ihren Master in Pädagogik, „früher hieß das Diplom-Pädagogin“. Mit dem Abschluss in der Tasche, arbeitete sie als Erzieherin in der evangelischen Kita „Unterm Regenbogen“, im Team der damaligen Leiterin Ulrike Fritz.
Gute Erinnerungen an die Kita in Tönisheide
Wenn sie an diese Zeit denkt, leuchten Theresa Knapps Augen: „Das war wirklich toll. Ich kam ja gerade frisch von der Uni, hatte einerseits so viel Input. Und konnte das jetzt an der Basis umsetzen. Und ich hab gemerkt, wie sich Kinder entwickeln, wenn die Beziehung gut ist.“ Damit meint sie die Beziehung zur Erzieherin, sie habe in Tönisheide eindrucksvoll erlebt, wie viel kleine Kinder in kurzer Zeit lernen können. Und das sei ihr natürlich auch jetzt im „Kinderreich“ wichtig: Kinder spielerisch zu fördern, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten. Und, ganz wichtig: Die Kleinen sollen Freude haben, draußen beim „Waldtag“ oder beim Toben im großen Kita-Garten, bei schlechtem Wetter im Bewegungsraum.
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Und was macht Theresa Knapp, wenn sie Feierabend hat? Da muss die Nevigeserin nicht lange überlegen: „Ich bin seit meiner Kindheit bei den Pfadfindern Stamm Hardenberg, da engagiere ich mich, bin da jetzt auch im Vorstand.“ Zur Entspannung wandert sie gern mit ihrem Freund durch das Windrather Tal, überhaupt ist sie gern draußen in der Natur. „Ein echter Ausgleich ist auch Yoga.“ Ausgleich zu der Anstrengung, die der neue Job nun mal so mit sich bringt. Auch, wenn sich Theresa Knapp im Moment nichts Schöneres vorstellen kann als „Königin“ im Kinderreich zu sein.