Velbert. Neustart im Bürgerzentrum Obere Flandersbach in Velbert: Dort bietet eine Spielgruppe an drei Tagen pro Woche flexible Betreuung für Kleinkinder.

Noch ist es ganz ruhig und leer an diesem Morgen hier in den Räumen des Bürgerzentrums Obere Flandersbach. Doch das wird sich spätestens am Montag gründlich ändern. Dann werden zehn Kleinkinder durch die Räume und bei gutem Wetter auch durch den schattigen Garten wuseln. Die „Zwerge und Wichtel“ werden das Bürgerzentrum wieder in Beschlag nehmen. Der SKFM hat diese Gruppe übernommen. Drei Tage in der Woche werden hier nun kleine Kinder betreut.

Velberter SKFM übernahm die Gruppe

Seit rund 30 Jahren gab es in dem etwas abgelegenen Velberter Stadtteil die Spielgruppe für Jungen und Mädchen vom Kleinstkind bis zum Kindergartenalter. Dann sind die beiden Betreuerinnen ins Rentenalter gekommen und haben die Gruppe zu Ende Juli aufgeben müssen. Viele Eltern bedauerten das. Der SKFM erfuhr von der Schließung und entschied, die Gruppe für Kinder von einem bis sechs Jahren künftig weiterzuführen. „Wir haben den Bedarf gesehen und deshalb beschlossen, hier weiterzumachen“, erklärt Stefan Hagel, Geschäftsführer des SKFM Velbert-Heiligenhaus.

Alle Plätze sind vergeben, es gibt sogar schon eine Warteliste

Und der Bedarf ist offenbar tatsächlich da, alle zehn Plätze sind längst vergeben. „Wir haben sogar noch eine Warteliste“, fügt Stefan Hagel hinzu. „Ein Kind wird aus Neviges gebracht“, ergänzt Kirsten Sme, Abteilungsleiterin beim SKFM.

Die Kinder werden montags, dienstags und donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr betreut. Die Jungen und Mädchen können alle drei Tage kommen oder auch nur ein oder zwei Tage. Für die eintägige Betreuung werden 58 Euro im Monat fällig, für zwei Tage 116 Euro und für drei Tage 174 Euro.

Ein wenig Entlastung im Alltag

Wer wählt nur eine solche Betreuung? „Es sind Mütter, die im Alltag ein wenig Entlastung wollen, aber auch Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Homeoffice, die sich in der Zeit dann voll auf ihre Arbeit konzentrieren können“, erklärt Kirsten Sme. Oder aber die Großeltern passen normalerweise auf die Kleinen auf, wenn die Eltern arbeiten und sie freuen sich auch über ein wenig Entlastung. Die normale fünftägige Betreuung in Kindergärten oder bei Tageseltern sei ihnen aber zuviel, sie schätzten die Wahlmöglichkeit nach Tagen.

Stefan Hagel, Geschäftsführer des SKFM Velbert/Heiligenhaus, freut sich über das neue Angebot.
Stefan Hagel, Geschäftsführer des SKFM Velbert/Heiligenhaus, freut sich über das neue Angebot. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Großer Raum und kleiner Garten

Aleyna Tatli und Mirja Brähler werden sich um die zehn Jungen und Mädchen kümmern, die ab Montag, 2. September, zu den „Zwergen und Wichteln“ kommen. Die Kleinen können sich in dem mehr als 120 Quadratmeter großen Hauptraum des Bürgerzentrums richtig austoben. Spielzeug ist wie in einem Kindergarten auch vorhanden. Bei schönem Wetter geht es raus in den kleinen Garten. „Der ist komplett eingezäunt, da kann kein Kind ausbüxen“, sagt Kirsten Sme. Auch hier gibt es jede Menge Spielzeug, eine kleine Rutsche und eine Wippe. Sollte zwischendurch die Müdigkeit den einen oder anderen kleinen Menschen überkommen, gibt es in einem Nebenraum Matratzen für einen kleinen Schlummer.

Früher gab es mehrere solcher Gruppen

„Die ,Zwerge und Wichtel‘ sind meiner Kenntnis nach mittlerweile die einzige solche Gruppe im Velberter Stadtgebiet“, sagt SKFM-Geschäftsführer Stefan Hagel. Das war einmal ganz anders. Da gab es solche Spielgruppen nahezu über das ganze Stadtgebiet verteilt.

Entstanden waren sie zu Zeiten, als es nicht nur in Velbert nicht genug Kindergartenplätze für alle Kinder gab. In den „Mutter hat frei“-Gruppen kamen die Jungen und Mädchen dann mit Altersgenossen in Kontakt und lernten Gruppenstrukturen kennen. Und die Mutter hatte eben ein paar freie Stunden am Tag. Aus unterschiedlichen Gründen sind diese Gruppen dann im Laufe der Zeit eingeschlafen.