Velbert. Seit 2021 sitzt die Wülfratherin im Bundestag – und will das auch in der nächsten Legislaturperiode. Warum sie trotz Frustmomenten weitermacht.
Dass die Zeiten „stürmisch“ sind und die Zusammenarbeit in der Ampel-Koalition nicht immer konfliktfrei – daraus macht Dr. Ophelia Nick, die seit 2021 für die Grünen im Bundestag sitzt, kein Geheimnis. Auch nicht daraus, dass man zeitweise eine hohe Frustrationstoleranz haben muss und ihr – als „ungeduldiger Mensch“ – manches nicht schnell genug geht.
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Nötig hätte die Wülfratherin es sicher nicht, sich all dem in einer weiteren Legislaturperiode – die nächste Bundestagswahl findet im Herbst 2025 statt – auszusetzen, gilt sie aufgrund einer Beteiligung am Familienunternehmen Voith doch als Bundestagsabgeordnete mit den höchsten Nebeneinkünften deutschlandweit: „Aber ich trete sehr gerne noch einmal an“, kündigte sie nun an – um die begonnene „erfolgreiche Arbeit fortzusetzen und zu verstetigen“. Da es laut Nick keine Gegenkandidaten gibt, gilt das entsprechende Aufstellungs-Votum des Grünen-Kreisverbandes für den Nordkreis (Velbert, Heiligenhaus, Ratingen, Wülfrath) als sicher.
Ophelia Nick möchte einen Listenplatz unter den ersten zehn Kandidatinnen und Kandidaten
„Mein Ziel ist ein Listenplatz unter den ersten zehn Kandidatinnen und Kandidaten“, sagt Nick, die auch parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ist. Ein solcher Listenplatz würde dann auch für einen erneuten Bundestagseinzug reichen, sollten die Grünen bei den derzeit prognostizierten elf bis 13 Prozent der Stimmen landen.
Und dann erneut eine Ampel-Koalition, wenn es rechnerisch möglich ist? „Der Wähler entscheidet“, formuliert Nick es diplomatisch. Sie wünsche sich eine konstruktive Zusammenarbeit der demokratischen Parteien. Grundsätzlich sei eine Zweierkonstellation wohl immer einfacher als eine Dreierkoalition.
Abgeordnete stellt Erfolge heraus – und will daran anknüpfen
Auch wenn immer wieder – zu oft für ihren Geschmack – über Differenzen geredet werde, habe die Ampel viele Erfolge erzielen können, meint Nick. In ihren Themenbereichen nennt sie die Deklarierungspflicht der Haltungsform bei Schweinefleisch als ein Beispiel. Ein Ziel sei es, diese Regelung auch auf Rindfleisch auszuweiten. Außerdem werde sie sich weiter dafür einsetzen, Bürokratie in der Landwirtschaft abzubauen. „Aktuell schauen wir uns da jede Verordnung an“, so die Abgeordnete: „Landwirte, die am Schreibtisch sitzen, können nicht ihrer eigentlichen Arbeit nachgehen.“
Emotional bewegt hat die Politikerin der Messerangriff in Solingen vergangenen Freitag: „Islamismus ist eine Gefahr“, möchte Nick gegen Radikalisierungs-Tendenzen vorgehen: „Sicherheit ist ein hohes Gut, das es zu verteidigen gilt“, fordert sie: „Diejenigen, die abzuschieben sind, sollten auch abgeschoben werden.“