Velbert. Vier Jahre Verzögerung für den Umbau: Einst sollte die Velberter Kita Weltentdecker ganz geschlossen werden. Jetzt feiert sie Neueröffnung.

So voll war es auf dem Außengelände des Velberter Kindergartens „Villa Weltentdecker“ schon lange nicht mehr. Kindergartenkinder mit Eltern und Geschwistern, KiTa-Leitung, Erzieherinnen und sogar der Bürgermeister tummeln sich auf der Terrasse, bedienen sich an O-Saft und Buffet und bestaunen das „neue-alte“ KiTa Gebäude.

Unter ihnen auch Menschen, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre. Neben der Architektin Yasemin Schmid vom Studio Hölscher auch Willi Knust, der als ehemaliger Geschäftsführer der SKFM Velbert schon häufiger den Bau von Kindergärten begleitet hat. Doch trotz geballter Kompetenz hatte das Team einige Rückschläge einzustecken, die die Neueröffnung verzögerten.

Umbau der Kita Weltentendecker in Velbert bereits 2018 geplant

Geplant sei der Umbau seit 2018 gewesen, doch die Verhandlungen mit der Kirchengemeinde hatten seinen Start um beinahe vier Jahre verzögert, so Willi Knust. Die seit 1965 bestehende Kindertagesstätte hätte zuerst geschlossen werden sollen, nur der Protest und die vielen Spenden aus Gemeinde und Nachbarschaft hätten dies verhindert.

Hier fühlen sich die Kids wieder wohl. Kita Weltentdecker feiert Eröffnung.
Hier fühlen sich die Kids wieder wohl. Kita Weltentdecker feiert Eröffnung. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auch die Bauarbeiten an sich waren eine Herausforderung, erinnert sich Yasemin Schmid. Während laufendem Betrieb zu arbeiten ist kompliziert und stressig für alle Beteiligten. Die beiden Kindergruppen verschmolzen notgedrungen zu einer und belebten jeweils die Etage, in der nicht gerade gearbeitet wurde. Glück hingegen hatten sie mit den Handwerkern, da sind sich Schmid und Knust einig. Sobald der Mittagsschlaf anstand, legten sie unverzüglich eine Pause ein, um die Kinder nicht zu stören.

Handwerker legten Pause bei Mittagsschlaf ein

Als das Projekt Ende 2023 dann langsam auf die Fertigstellung zuging, war die Erleichterung nicht nur im Team groß. Mit einem neuen Schwung an (internationalen) Kindergartenkindern teilte sich die Gruppe wieder in zwei. In der Villa seien bis zu 15 unterschiedliche Sprachen vertreten, sagt die Leiterin Barbara Hirsing, da müsse man sich teilweise „mit Händen und Füßen verständigen“. Kleinere Gruppen helfen da sehr bei der Eingewöhnung.

„Vetrautheit“ sollte auch das Gebäude ausstrahlen. Die helle Innenausstattung aus Holz und die gelben Akzente haben etwas gemütliches und die Spielecken laden zum Toben ein. Selbstverständlich dürfen Garderobe und Wickelraum nicht fehlen, die Villa hat alles,was ein Kindergarten eben so braucht. Erreichbar auch für die Kleinen – fast jede Türklinke ist kindgerecht niedrig angebracht.

Kita erstrahlt in Rot und Orange

Auch von außen ist das Gebäude ein richtiger Blickfang. Wo vorher Klinker die Fassade zierten erstrahlt die Tagesstätte in kräftigem Rot und Orange. Die passend zum „Kolping-Gelb“ gewählten Farbtöne sind auch von weitem sichtbar. In einer Ansprache hebt Knust dies nochmal hervor. „Da sieht man schon von Weitem: Das ist kein ganz normales Wohngebäude, sondern irgendetwas anderes.“

Ab Montag wird das Außengelände gestürmt. Denn ist die Velberter Kita wieder in allen Bereichen einsatzfähig.
Ab Montag wird das Außengelände gestürmt. Denn ist die Velberter Kita wieder in allen Bereichen einsatzfähig. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Sein Nachfolger, der neue Geschäftsleiter Stefan Hagel zeigt sich ebenfalls mehr als angetan von dem Projekt. „Es ist sehr warmherzig, kinderfreundlich und hat ein tolles Außengelände.“ Sowohl für die Kinder und Eltern als auch für ihn sei die neue Einrichtung ein „Geschenk“.

Auch die Kinder haben sichtlich Spaß daran, das neue Gelände zu erkunden und alles auszuprobieren. Barbara Hirsing verrät schmunzelnd: „Ab Montag wird das Außengelände gestürmt!“