Velbert. Christos Mpintsis, einst eher mittelmäßiger Schüler, hat sein Abitur mit 1,1 gemacht, Lia Berenwinkel mit 1,0. Wie sie das geschafft haben.

Christos Mpintsis hat ein Abi mit 1,1 gemacht, Lia Berenwinkel mit 1,0. Die beiden Velberter Abiturienten freuen sich über ihren tollen Abschluss und geben Tipps, wie Schülern das Lernen leichter fällt.

Nein, nicht immer war der 18-jährige Christos Mpintsis ein guter Schüler. „In der Grundschule war ich von den Leistungen her eher mittelmäßig. Auf dem Gymnasium wurde ich dann in vielen Fächern besser. Ich weiß nicht genau, warum das passiert ist“, erzählt Christos. Nach einer Fünf in der sechsten Klasse war der Druck, gute Noten zu schreiben, größer geworden: „Meine Eltern haben mich nie gezwungen, immer eine Eins zu schreiben. Aber natürlich waren sie mit der Note nicht zufrieden, und es gab Streit zu Hause. Ich habe mir dann selbst gesagt, dass so etwas nicht mehr geht“, erklärt er. „Eine schlechte Note in der sechsten oder siebten Klasse ist kein Weltuntergang“, betont er. „Man darf sich selbst nicht unterschätzen. Man kann später immer noch alles drehen, auch nach einem schlechten Vorabi.“

Die beiden Velberter Abiturienten haben einige Tipps, wie es mit dem Lernen klappt

Das sind Velberts Abiturienten

Lia Berenwinkel „hatte schon immer viel Interesse daran, Neues zu lernen“. Wenngleich auch ihr das Top-Abi nicht zugeflogen ist. „Ich hatte mir 1,3 vorgenommen, aber als dann die mündlichen Noten sehr gut waren, dachte ich, vielleicht kann es ja doch noch was werden mit der 1,0.“ Ein gutes Abi, das war der Schülerin wichtig, damit „ich alle Möglichkeiten habe“. Dabei ist ein Medizin- oder Jurastudium, für sie gar keine Option. „So wirklich weiß ich noch gar nicht, was ich machen möchte. Mich interessiert einfach vieles.“ Daher wird sie zunächst in Berlin ein Orientierungsstudium machen. Aus drei Schwerpunktbereichen kann sie dort erst einmal in einige Fächer reinschnuppern, bevor sie sich entscheidet, was ihr am meisten liegt.

Christos lernt gerne mit Mindmaps

Christos hat sich mit Mindmaps, Simulationen und Lerntexten auf seine Abschlussprüfungen vorbereitet. Mit den Leistungskursen Mathe und Englisch weiß Christos, dass Lernmethoden individuell auf das jeweilige Fach angepasst werden müssen. Für die Matheprüfung wollte er ursprünglich einen Monat vorher anfangen, zu lernen. Letztlich wurden es zwei Wochen. „Das konnte ich aber nur, weil ich die Basics schon drauf hatte. Dafür muss man sich vorher die Zeit nehmen“, erklärt er. Grundlagen seien essenziell, aber selbst mit fundiertem Wissen könnten einige bei der Prüfung einen Blackout erleben, insbesondere wegen Mathe-Angst.

„Ich glaube, man muss da simulieren“, erklärt der 18-Jährige. Für die Abivorbereitung in Sozialwissenschaften traf er sich mit einem Freund in der Bibliothek, um Prüfungssituationen zu simulieren. „Wir haben uns 40 Minuten gegeben für verschiedene Aufgaben und uns dann gegenseitig bewertet. So waren wir am Ende gut auf die Prüfung vorbereitet“, findet er.

Lia Berenwinkel hat das beste Abi am GSG gemacht.
Lia Berenwinkel hat das beste Abi am GSG gemacht. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Lias Weg zum Erfolg: „Immer am Ball bleiben, das ist einfach sehr wichtig“, sagt sie. Ebenso „muss man es unbedingt wollen“, weiß die 17-Jährige, sonst sei man bei Fächern, die einen nicht interessieren, schnell raus. Sie empfiehlt, wenn es mal wieder schwierig ist: „Sich eine Sache aus dem Unterricht zu nehmen, die man verstehen möchte.“ Und sich damit dann so lange damit auseinandersetzen, bis man es verstanden hat. In jeder Stunde hat sie den Stoff für sich schon auf Lernzetteln zusammengefasst. „Das hat es dann bei den Vorbereitungen einfacher gemacht, ich konnte darauf zurückgreifen und musste nicht überall von vorne anfangen.“ Das Lernpensum fiel dann für die Fächer, sie hatte Mathematik und Englisch als Leistungskurs, unterschiedlich aus. „In Englisch kommt es ja viel mehr darauf an, dass man die Sprache beherrscht“, da hat sie weniger Zeit als in die Mathevorbereitungen gesteckt.

Lias Tipp: Aus jeder Stunde etwas mitnehmen

Bei Mathe lernte Christos „indem ich Aufgaben durchrechne, immer wieder einzelne Schritte wiederhole“. Mit einer Mindmap verschaffte er sich einen Überblick über die Themen und arbeitete nach und nach alles ab. Bei den anderen Fächern haben ihm Lerntexte geholfen: „Ich habe wichtige Wörter notiert, kurze Stichpunkte dazu geschrieben und versucht, die Themen zu verstehen und immer wieder anzuschauen.“

Früher hat Christos beim Lernen immer Musik gehört, merkte aber, dass er ohne Musik schneller lernte. Auch „Brown Noise“, das sind tief frequentierte Basstöne zur Konzentrationsförderung sollen ihm nicht geholfen haben. Und „ich trinke viel Wasser und brauche frische Luft. Bei Freunden war das Fenster immer zu, das konnte ich nicht ab. Nach 20 Minuten war die Luft weg“, erklärt er und lacht. Auch sein Handy muss beim Lernen komplett ausgeschaltet sein.