Velbert. 30 Euro für 5 Minuten Parken am Penny Markt: Velberts Supermärkte setzen auf strenge Parkplatzkontrollen. Das führt bei vielen Kunden zu Ärger.

Die Sonne scheint auf den Asphalt des Penny-Parkplatzes an der Schlossstraße. Umgeben von Wohnhäusern könnte man meinen, dass hier vielleicht der eine oder andere Nicht-Kunde sein Auto abstellen würde, wenn die Seitenstraßen gerade mal voll sind. Doch der Parkplatz in der Stadtmitte ist fast leer, klar zu erkennen ist das große Schild: „Parken nur mit Parkscheibe“. Hier darf man maximal 1,5 Stunden parken, was großzügiger ist als bei manch anderen Supermärkten, die oft nur eine Stunde erlauben. Für einige Kunden sei dies kein Problem, lieber haben sie die Sicherheit, beim Einkaufen einen Parkplatz zu finden. Andere hingegen halten die strengen Kontrollen wortwörtlich für eine „Unverschämtheit“.

Die Mehrheit der befragten Personen auf dem Penny-Parkplatz gab an, dort schon einmal einen Strafzettel bekommen zu haben: „Ich war nur fünf Minuten weg und hatte sofort ein Knöllchen“, berichtet ein Kunde. Der häufigste Grund: die vergessene Parkscheibe. „Die sitzen irgendwo im Auto und beobachten die Leute“, vermutet eine Kundin. So funktioniert das System an Supermarkt-Parkplätzen und das können Betroffene tun, wenn sie nach dem Einkauf einen Strafzettel bekommen.

Parken an Supermärkten in Velbert: „Da überlegt man sich zweimal, ob man da nochmal einkaufen geht.“

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Etwa 30 Euro kostet das Parken ohne Parkscheibe oder bei Überschreitung der Höchstparkdauer am Penny-Parkplatz. Die Kontrollen auf Supermarkt-Parkplätzen in Velbert werden von privaten Unternehmen wie „Fair Parken“ oder „Parken & Management“ durchgeführt. Auf der Website von Fair Parken werden verschiedene Parkraumkonzepte angeboten, darunter Kennzeichenerkennung, kamerabasierte Kontrollen und die Überwachung mit Parkscheibe. Dabei werden nicht nur die Parkdauer und die Parkscheiben kontrolliert, sondern auch Sonderbereiche wie Behindertenparkplätze oder Lieferzonen.

„Gebührenfreie Parkplätze von Supermärkten, Einkaufszentren und gewerblich genutzten Parkflächen werden zunehmend von Fremdparkern blockiert und stehen somit nicht mehr für ihren eigentlichen Zweck zur Verfügung, nämlich Kundinnen und Kunden den Einkauf so bequem wie möglich zu machen“, schreibt das Unternehmen auf seiner Website. Ein weiterer Penny-Kunde, der ebenfalls einen Strafzettel bekommen habe, bemängelt: „Die haben mich doch gesehen, wie ich hereingegangen bin! Und überall freie Parkplätze. Trotzdem geben die mir ein Ticket.“ Auch eine andere Kundin äußert ihren Unmut: „Da überlegt man sich zweimal, ob man da nochmal einkaufen geht.“

Verständnis der Kunden in Velbert: „In anderen Ländern ein weit verbreiteter Standard.“

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Viele der befragten Kunden sollen durchaus Verständnis dafür haben, dass Supermärkte Fremdparker loswerden wollen. Doch das strikte Bestrafen der eigenen Kunden wegen vergessener Parkscheiben empfinden viele als übertrieben. Nach einem Aufruf auf Facebook berichten jedoch auch viele Nutzer von positiven Erfahrungen mit den Parksystemen. „Auch finde ich die Parkraumüberwachung mit automatischer Kennzeichenerkennung einen guten Fortschritt. Keine Schranken, keine unnötigen Tickets, in anderen Ländern bereits ein weit verbreiteter Standard“, meint ein User.

Für den Fall, dass Autofahrer ordnungsgemäß geparkt haben und dennoch einen Strafzettel erhalten, besteht laut Betroffenen und der Website von Fair Parken die Möglichkeit, eine Stornierungsanfrage durch das Hochladen des Kassenzettels online zu initiieren. „Bei mir hat das funktioniert, aber man muss erst einmal an den Kassenbon denken“, erzählt ein Betroffener.