Velbert. Ende 2024 zieht das Helios Klinikum in sein neues Gebäude. Geschäftsführer Borner erörtert, was es im dann modernsten NRW-Krankenhaus geben wird.
Von außen sieht der Neubau des Helios Klinikums Niederberg schon ziemlich fertig aus. Doch noch läuft der Ausbau im Innern. Böden und Badezimmer sind fertig, jetzt geht es an Steckdosen und Küchen. Ende dieses Jahres, so hofft Klinik-Geschäftsführer Adrian Borner, ist der Umzug von alt nach neu dann geschafft – mit einem Jahr Verzögerung – wie bei so vielen Baustellen derzeit. „Es ist dann das modernste Krankenhaus in ganz NRW“, betont der Geschäftsführer.
Das altes Velberter Klinikum wird abgerissen
Dann wird der alte Klinikbau aus den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts fast komplett abgerissen. Im Mauerwerk wurde damals viel Asbest verbaut, was eine Sanierung nicht mehr lohnenswert erscheinen ließ. Nur ein kleiner Teil des alten Traktes bleibt stehen, der wird saniert und dort sollen später Verwaltung und Technik einziehen. Auf dem Gelände des alten Krankenhauses sollen dann Parkplätze entstehen in einem parkähnlichen Ambiente.
Das neue Haus wir 476 Betten haben
Das neue Haus wird, wie sein Vorgänger, 476 Betten haben. Die Patienten können sich dann auf moderne Ein- und Zweibettzimmer mit Badezimmer freuen. Auch eine Privatstation mit quasi Hotelservice wird es wieder geben. Die Medizingeräte – Borner: „Wir sind auf dem modernsten Stand“ – werden natürlich mit umziehen, das eine oder andere wird neu angeschafft.
Velberter Klinik mit vergrößerter Notaufnahme
Im neuen Haus wird die Notaufnahme vergrößert. Nicht zuletzt durch Krankernhausschließungen in den Nachbarstädten wird die Velberter Notaufnahme mehr frequentiert. Borner: „Wir werden von deutlich mehr Rettungswagen aus Ratingen angefahren.“ Dort wurde vor kurzem das Marienkrankenhaus geschlossen. Aber man könne das in Velbert gut abfangen.
Schmerzklinik aus Wuppertal
Mit dem Neubau gibt es aber auch einige Neuerungen am Helios Klinikum Niederberg. So wird die Schmerzklinik von Helios Wuppertal nach Velbert verlegt, hier würden Synergien aufgefangen. Ansonsten bleiben alle bisherigen Abteilungen auch in der neuen Klinik erhalten.
Überhaupt sieht Borner für das Velberter Klinikum eine gute Zukunft. „Helios hätte nicht 100 Millionen Euro in das neue Haus investiert, wenn wir den Standort schließen wollten“, erklärt der Geschäftsführer. Mit rund 1100 Mitarbeitern im medizinischen Bereich und weiteren 400 Mitarbeitern ist das Klinikum der größte Arbeitgeber in Velbert.
Große Verteilküche
Rund 100 Arbeitsplätze bietet auch die neue Verteilküche, die nicht nur das Krankenhaus in Velbert beliefert, sondern auch die Helios-Standorte in Wuppertal, Schwelm und Wipperfürth. Tiefgekühlte Speisen oder auch die Zutaten für Frühstück und Abendessen werden hier auf Teller portioniert und dann in Containern zu den einzelnen Standorten gebracht. Dort werden sie auf den Tellern dann erwärmt.
Pflegeschule kommt zurück
Und noch eine Neuerung: Das Velberter Klinikum bekommt wieder eine Pflegeschule. Mit Übernahme des Krankenhauses durch Helios mussten die Pflegeschüler aus Velbert zum theoretischen Unterricht nach Wuppertal. „Es hat sich herausgestellt, dass es für die Pflegeschüler, die meist 16 oder 17 Jahre alt sind, sehr umständlich ist, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Velbert nach Wuppertal-Barmen kommen“, so der Geschäftsführer. Viele mögliche Pflegeschüler habe das abgeschreckt. Im Sommer starten nun 28 junge Männer und Frauen ihre Pflegeausbildung in Velbert. Geeignetes Lehrpersonal und Räume seien vorhanden.
Und worauf freut sich der Adrian Borner am meisten im neuen Velberter Klinikum? „Dass wir die maroden alten Gebäude verlassen können und dass die neuen Räume auch für eine Aufbruchstimmung unter dem Personal sorgen werden, wir können dann Prozesse ganz neu denken“.