Neviges. Der Rhythmus-Chor in Velbert-Neviges geht neue Wege. Davon profitieren auch andere Einrichtungen – zu sehen beim „Tag des offenen Hauses“.

Als Michael Hagling im Oktober 2021 von seinem Vater Manfred die Leitung zweier Chöre übernahm sowie die musikalische Frühförderung, da war der Familienvater schon ziemlich „angefixt“ und voller Tatendrang. Und jetzt? Ist der 55-Jährige völlig begeistert.

Nicht nur, weil „alle super engagiert sind“, wie er sagt, also die Jugendlichen des Rhythmus-Chores und die Erwachsenen des Parenten-Chores. Sondern auch, weil so viel Neues passiert: Wie jetzt am Samstag, 16. September, der erste gemeinsame „Tag des offenen Hauses“ mit der Kita Morgen-Land auf dem Außengelände Tönisheider Straße 51.

Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum NeMi in Velbert

Bei einem Proben-Wochenende im Sauerland haben beide Chöre intensiv geübt – denn das Konzert am ersten Advent rückt näher.
Bei einem Proben-Wochenende im Sauerland haben beide Chöre intensiv geübt – denn das Konzert am ersten Advent rückt näher. © Unbekannt | Rhythmus-Chor

Schon seit Jahren sind hier die Kita und das Musikalische Erlebniszentrum unter einem Dach untergebracht, unten wird gesungen und Musik gemacht, oben spielen und toben Kinder. Seit 2019 gibt es offiziell eine Kooperation mit dem Familienzentrum NeMi (Neviges-Mitte), zu dem auch die Kita Morgen-Land gehört – bisher allerdings eher auf dem Papier.

„Wir wollen das jetzt mit Leben füllen, ein guter Anfang ist ein gemeinsames Programm am Samstag“, erläutert Michael Hagling. Auch die neue Kita-Leiterin Dorothea Heipel sei sofort begeistert gewesen, den Tag zusammen zu stemmen und auch in Zukunft mehr voneinander zu profitieren.

Kita-Kinder singen Lindenberg-Song

Zum Programm beim „Tag des offenen Hauses“: Auf dem Bühnenwagen singen etwa 20 Kita-Kinder gemeinsam mit dem Rhythmus-Chor ein Lied von Udo Lindenberg. Bei den Proben war Michael Hagling „hin und weg“ von den kleinen Gästen, wie er sagt: „Erst haben alle durcheinander geplappert. Und in dem Moment, als ich das Keyboard anmachte, waren die mucksmäuschenstill und konzentriert, einfach toll.“

Wer Lust hat, kann sich Samstag auf der Hüpfburg austoben, über Zaubertricks staunen oder beim Basteln mitmachen. Und: Es gibt Führungen durch das Musikalische Erlebniszentrum und die ausgebaute Kita, jeweils im halbstündlichem Wechsel.

Großes Angebot im Musikalischen Erlebniszentrum

Der Jugendchor und die Kinder der Früherziehung treffen sich im Musikalischen Erlebniszentrum an der Tönisheider Straße. Auf dem Außengelände ist am Samstag auch der gemeinsame „Tag des offenen Hauses“.
Der Jugendchor und die Kinder der Früherziehung treffen sich im Musikalischen Erlebniszentrum an der Tönisheider Straße. Auf dem Außengelände ist am Samstag auch der gemeinsame „Tag des offenen Hauses“. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und im Alltag? Auch da ist einen unkomplizierte Zusammenarbeit auf kurzem Wege geplant. „Wir gehen dann einfach mal hoch in die Kita oder die Kinder kommen zu uns herunter“, so der engagierte Chorleiter. „Im nächsten Schritt wollen wir dann auf die Kita St. Mariä Empfängnis zugehen, die gehört ja auch zum NeMi-Familienzentrum.“

Dass Kleinkinder und Babys Spaß an Musik und Gesang haben, sei ja nichts Neues. Man plane, die „NeMi-Kitas“ über die verschiedenen Bausteine von „Toni singt“ zu informieren, einem Projekt des Chorverbandes, das auch im Musikalischen Erlebniszentrum angeboten wird.

„Baby Belly Beat“ für zukünftige Eltern

Etwa das Programm „Baby Belly Beat“, für Schwangere, ihre Partner und „die kleinen Lauscher“, wie es bei „Toni singt“ heißt. Hier bauen zukünftige Eltern über das Singen eine erste Beziehung zu ihrem ungeborenem Kind auf. Ist der Nachwuchs dann da, kommt er mit zum Kurs „Baby Beat“, hier singen die Eltern Schlaf- und Wiegenlieder aus aller Welt.

Im „Liedergarten“ lernen Kleinkinder spielerisch, was Rhythmus und Takt bedeuten, die Vier- und Fünfjährigen fühlen sich dann in der „Rhythmischen Früherziehung“ wohl. Und in der musikalischen Grundausbildung werden Kinder ab dem sechsten Lebensjahr „langsam ans Notenlesen herangeführt, da geht es auch um erste Stimmübungen. Und natürlich wird ganz viel aus Spaß gesungen“, sagt Chorleiter Michael Hagling, der selbst Klavier, Schlagzeug und Keyboard spielt.

Wer kommt, soll Freude haben

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Was dem 55-jährgen Familienvater, hauptberuflich System-Ingenieur und Berater in der IT-Branche, besonders wichtig ist: „Wer zu uns kommt, soll vor allem Freude haben.“ Das betont auch der Vorsitzende Detlev Riller, er singt seit 15 Jahren im Rhythmus-Parenten-Chor: „Die Leute verbringen hier einen Teil ihrer Freizeit, zahlen Mitgliedsbeitrag. Dafür müssen wir ihnen auch etwas bieten.“ Das Konzept geht auf. Beide Chöre, so Riller, „wachsen langsam, aber beständig“.

>>>Proben-Termine und mehr

Der Rhythmus-Chor-Neviges für Sängerinnen und Sänger von acht bis 27 Jahren probt jeden Freitag von 17 bis 18.30 Uhr im Musikalischen Erlebniszentrum, Tönisheider Straße 51.

Der Parenten-Chor jeden Donnerstag von 19.30 bis 21 Uhr im Chorraum des Restaurants Seidl, Bernsaustraße 35. Bei Interesse einfach vorbei kommen.

Mehr zum Angebot im Netz auf www.rhythmus-chor.de