Neviges. Die Stadt Velbert saniert die Kasematten am Schloss Hardenberg. Im Bezirksausschuss Neviges stellt sich auch das neue Energie-Beratungsteam vor.

Die mittelalterliche Wehranlage des Schlosses Hardenberg gilt bei Archäologen und Historikern als der wertvollste Teil des gesamten Ensembles. Experten wie der renommierte Burgenforscher Dr. Joachim Zeune hält sie für ein Juwel, nirgendwo in Deutschland finde sich eine vergleichbare Anlage. Und die gilt es nunmehr vor dem Verfall zu schützen: Die Stadt Velbert lässt die südlich des Herrenhauses gelegenen Kasematten, also die unterirdischen Wehrgänge, für rund 220.000 Euro sanieren. Die Arbeiten beginnen noch in diesem Quartal, kündigte der Beigeordnete Jörg Ostermann auf der Sitzung des Bezirksausschusses (BZA) Neviges an.

Stadt Velbert berücksichtigt Denkmalbelange und Artenschutz

Die Ausschreibung sei erfolgt, auch Denkmalschutz und Artenschutz seien eingebunden, so Jörg Ostermann weiter. Das Gewölbe werde oberirdisch frei gelegt und von unten abgestützt, bis Oktober solle die denkmalgerechte Sanierung fertig sein. Der schlechte Zustand der Kasematten offenbarte sich im Oktober 2022 im Rahmen einer Routine-Boden-Untersuchung für die geplante Umgestaltung des Schloss-Geländes zum „Erlebniszentrum Natur“. In dem Zusammenhang schaute sich die Kölner Archäologin Pia Meindl im Auftrag der Stadt auch den Boden rund um die Wehranlagen an – und kam zu dem Ergebnis: Ein Teil der Kasematten ist einsturzgefährdet.

Kostenlose Beratung bei Energie-Fragen

In der Elberfelder Straße 42 ist das neue Büro der Stadt Velbert. Hier werden neben dem Energie-Beratungsteam ab dem 15. Mai auch die beiden Altstadt-Managerinnen ihre Sprechstunden abhalten.
In der Elberfelder Straße 42 ist das neue Büro der Stadt Velbert. Hier werden neben dem Energie-Beratungsteam ab dem 15. Mai auch die beiden Altstadt-Managerinnen ihre Sprechstunden abhalten. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Doch es gibt noch mehr Vorhaben aus dem BZA zu berichten: Das energetische Quartierskonzept, erstmals vorgestellt im Juni 2022, wird jetzt in Neviges umgesetzt. Ein sechsköpfiges Team der „Innovation City Management GmbH“ aus Bottrop berät Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, aber auch Mieterinnen und Mieter zu allen möglichen Fragen rund ums Thema „Energetische Gebäudesanierung“. Ziel sei neben einer Reduktion des CO2-Ausstoßes auch eine bessere Wohn- und Lebensqualität, so Gesamtprojektleiterin Martina Schillings. Der Auftrag der Stadt geht zunächst über drei Jahre, eine Verlängerung um weitere zwei Jahre sei denkbar, erläuterte Ostermann. Das Projekt kostet insgesamt 280.000 Euro, davon übernimmt 25 Prozent die Stadt Velbert, der Löwenanteil wird gefördert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hatte den Antrag auf Förderung eines Sanierungsmanagements bereits im September 2022 bewilligt.

Regelmäßiger Austausch mit der Stadt

„Wir tauschen uns alle zwei Wochen mit der Stadt aus, und es gibt eine regelmäßige Berichterstattung“, sagte Martina Schillings und kündigte eine „kontinuierliche Dokumentation“ an. Man habe jetzt drei Jahre Zeit, um Ergebnisse zu liefern, wie hoch die CO2-Einsparung sei. Bei einer Online-Befragung der Stadt im Sommer 2022 haben 43 Eigentümer und sieben Mieter mitgemacht, also Interesse an einer Modernisierung bekundet und auch Wünsche geäußert.

Regelmäßige Sprechstunden

Individuelle Beratung, Präsenz zeigen, auf Wunsch eine Inspektion des Hauses vereinbaren, bei Bedarf auch in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz: All das sei ihnen wichtig, betonte Lea Vanhöfen, Projektleiterin für den Bereich Neviges. Ab Montag, 15. Mai, ist Lea Vanhöfen bzw. jemand aus dem Team jeden Mittwoch von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr in dem neuen Büro der Stadt in der Elberfelder Straße 42 zu sprechen. Hier war vor ihrem Umzug in die Elberfelder Straße 65 die Weinhandlung Stellwag. „Die Beratung ist kostenlos, wahlweise telefonisch oder eben auch persönlich“, sagt Lea Vanhöven. „Wir freuen uns über jeden, der kommt.“ In dem neuen Büro werden ab dem 15. Mai dann auch die Altstadt-Managerinnen Eva Dannert und Julia Ostkamp ihre Sprechstunden abhalten, die zurzeit noch donnerstags von 10 bis 12 Uhr in der Bernsaustraße 1 anzutreffen sind, im Erdgeschoss der Weiterbildung WBS-Training (ehemals Kaufhaus Gassmann).

Start zum „Grünen Pfad“ wird verschoben

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Was gab es noch im BZA? Unter anderem stellte die SPD eine Anfrage zur Parksituation in der Pestalozzistraße. In der schmalen Wohnstraße, so Brigitte Djuric, hätten Anwohner seit jeher halb auf dem Gehsteig geparkt. In letzter Zeit verteile dort der Kommunale Ordnungsdienst Knöllchen. „Der Wunsch der Anlieger ist es, entweder das Parken stillschweigend zu genehmigen oder ein Schild aufzustellen: Parken auf Gehweg erlaubt“, trug Brigitte Djuric vor. Von dem Vorschlag zeigte sich Jörg Ostermann zunächst wenig begeistert, sagte aber schließlich, man werde über die Anregung nachdenken. Dass der Start zur Anlage des „Grünen Pfads“, dem Rundwanderweg vom Schloss durch die Stadt, verschoben wird, erfuhr der Ausschuss aufgrund einer Nachfrage von Michael Pannen (Die Grünen). Hier habe sich die Ausschreibung verzögert, hieß es.

Premiere beim Fest der Vereine

Das Beratungs-Team der „Innovation City Management GmbH“ stellt sich am Samstag, 13. Mai, von 13 bis 14 Uhr in den neuen Räumen Elberfelder Straße 42 vor.

In der Fußgängerzone steigt dann zeitgleich das „Fest der Vereine“, organisiert von der Werbegemeinschaft „Neviges Aktiv“. Außerdem ist der 13. Mai der „Tag der Städtebauförderung“.