Velbert. Vollalarm der Feuerwehr Velbert: Erneut brannte es in einem alten Fabrikgebäude an der Mittelstraße – nicht zum ersten Mal. Polizei ermittelt.

Es war nicht das erste Mal, dass die Feuerwehr Velbert an die Mittelstraße ausrücken musste: Am Sonntagmorgen stand erneut ein leerstehendes Firmengebäude in Flammen. Gleich drei Brandherde mussten bekämpft werden; aufgrund der starken Geruchsbelästigung wurden die Anwohnerinnen und Anwohner in der Innenstadt auch per Warnapp Nina aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Feuerwehr löste Vollalarm aus.

Der Dachstuhl ist komplett abgebrannt. Der Schornstein musste aus Sicherheitsgründen entfernt werden.
Der Dachstuhl ist komplett abgebrannt. Der Schornstein musste aus Sicherheitsgründen entfernt werden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein langer Einsatz für fünf Löschzüge der Feuerwehr Velbert (davon vier Freiwillige und ein Löschzug der hauptamtlichen Wache): „Wir wurden um 4.44 Uhr alarmiert mit dem Stichwort Gewerbe klein. Als wir am Einsatzort eintrafen, hat man jedoch schon den Flammenschein gesehen“, berichtet Einsatzleiter Markus Feier. Drei Brandstellen habe man nach erster Erkundung ausmachen können, „einer war im zweiten Obergeschoss im Verwaltungstrakt der leerstehenden Firma, einer am Zugang zur Lagerhalle, der dritte Brandherd war rückwärtig“, berichtet Feier.

Keine Verletzten bei Brand in Velbert

Drei Brandherde entdeckte die Feuerwehr Velbert bei dem Brand der leerstehenden Firma an der Mittelstraße.
Drei Brandherde entdeckte die Feuerwehr Velbert bei dem Brand der leerstehenden Firma an der Mittelstraße. © Unbekannt | Patrick Schüller

Ein Trupp habe sich sofort ins Verwaltungsgebäude vorgearbeitet, unter anderem zur Menschenrettung, „natürlich schauen wir immer sofort, ob sich noch Menschen im Gebäude befinden, das war aber nicht der Fall.“ Doch weiter als ins erste Geschoss kamen die Einsatzkräfte von innen aufgrund der starken Hitze- und Rauchentwicklung nicht, so Feier: „Deshalb haben wir über die Drehleiter von außen gelöscht.“

Nachdem die drei Brandherde bekämpft waren, fanden noch Stunden später Arbeiten am komplett ausgebrannten Dachstuhl statt: „Den Dachstuhl gibt es eigentlich gar nicht mehr, da, wo Sie jetzt den Himmel sehen, da war vorher ein Dach“, zeigt der Einsatzleiter vor Ort. Gegen 12 Uhr mittags waren die Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Dachpfannen abzutragen, weshalb die Einsatzstelle auch weiterhin großräumig abgesperrt blieb. Eine dicke Bitumenschicht machte es unmöglich, dass von oben weiter mögliche Glutnester entdeckt und gelöscht werden konnten, weshalb die Wehr den Bereich erst abtrennen musste.

Anwohner in Sorge: Schon häufiger Brand in dem Fabrikgebäude

Viele Einsatzkräfte waren bei den eisigen Temperaturen vor Ort. Das Fabrikgebäude befindet sich in einem Wohngebiet in der Innenstadt.
Viele Einsatzkräfte waren bei den eisigen Temperaturen vor Ort. Das Fabrikgebäude befindet sich in einem Wohngebiet in der Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Das Fabrikgebäude an der Mittelstraße steht bereits seit vielen Jahren leer. Nicht zum ersten Mal, berichtet auch Einsatzleiter Markus Feier, habe man in den letzten anderthalb Jahren jedoch hier ausrücken müssen. Etwa am 30. Juni 2022, als es auf dem leerstehenden ehemaligen Werkskomplex zu einem Dachstuhlbrand gekommen war. Auch im vergangenen Oktober gab es auf dem Gelände einen Brand. Die Stadt Velbert teilte im vergangenen Oktober mit, das brachliegende Gelände seit „augenscheinlich gut gegen unbefugtes Betreten gesichert.“ Die Polizei kam zu einem anderen Eindruck, wie diese Zeitung berichtete. Das Gelände gehört laut Stadt zur Konkursmasse des Unternehmens GTV, dort wurden einst Schließsysteme produziert.

Wie es zu dem Brand gekommen ist, ist nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. „Wir werden, sobald wir können, im Gebäude auf Spurensuche gehen“, so ein Polizeibeamter vor Ort. Wann das geschehe, ist derzeit noch unklar: „Aufgrund des vielen Löschwassers müssen wir erst die Statik überprüfen, derzeit ist das Gebäude nicht begehbar“, so Feier. Dass es sich möglicherweise um Brandstiftung handelt, sei jedoch naheliegend, und das nicht nur, weil es schon im Vorfeld zwei Mal zu Feuerlegungen hier gekommen sei, so Feier: „Dass es an drei Stellen gleichzeitig zu Spontanzündungen kommt, ist schon etwas seltsam.“