Velbert. Auch in Velbert gibt es einen Rekord bei den Briefwahlanträgen zur Bundestagswahl. Das Projektteam hat fürs Auszählen personell vorgebaut.
Zunächst gab es einen Riesenandrang, mittlerweile ist die Nachfrage aber etwas abgeflacht: Stand jetzt, wenige Tage vor dem bundesweiten Urnengang, haben in Velbert schon 21.600 von insgesamt knapp 59.000 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern einen Briefwahl-Antrag gestellt. „Das ist ein neuer Rekord, und zwar mit Abstand“, berichtet Dirk Grassl. Damit liege die Quote etwa bei knapp 37 Prozent, sagt der Mann vom Projektteam Wahlen der Stadt Velbert. Die notwendigen Unterlagen würden seit dem 16. August ausgestellt.
Nur 15.000 Anträge bei der Kommunalwahl
Zum Vergleich: Bei der letzten Bundestagswahl in 2017 sind vor Ort 13.362 Wahlscheine ausgestellt worden. Bei der zurückliegenden Kommunalwahl im September 2021 waren es rund 15.000 – aber auch bei deutlich mehr Wahlberechtigten, nämlich ca. 67.000. In einigen Großstädten soll sich die Zahl der Briefwähler für die aktuell anstehende Bundestagswahl glatt verdoppelt haben; NRW-weit liegt die Quote derzeit knapp unter 30 Prozent.
Grundrecht möglichst einfach ausüben
Die Briefwahl ist 1957 eingeführt worden, um die so genannte „Allgemeinheit der Wahl“ sicher zu stellen. Jeder Wahlberechtigte sollte eben möglichst einfach von seinem Recht Gebrauch machen können. Sie sollte allerdings eher die Ausnahme sein und muss deshalb auch heute noch extra beantragt werden.
Erst weit weniger als die Hälfte zurückgeschickt
Allerdings ist die eingangs genannte Zahl 21.600 mit Vorsicht zu genießen. Schließlich könnte jeder davon mit seinem Wahlschein am Sonntag auch in irgendeines der Wahllokale gehen und dort seine Kreuzchen machen. Zum messbaren Rücklauf: Bisher sind 11.000 Wahlbriefe im Velberter Rathaus angekommen.
Der Aufwand ist höher
„Wir haben umgeschichtet und personell aufgerüstet“, umreißt Dirk Grassl die Reaktion auf die Entwicklung. Das Projektteam habe die Zahl der Wahllokale gegenüber 2017 von 68 auf nunmehr 51 – so wie bei der letzten Kommunalwahl – reduziert, um mehr Personal für die (weiterhin) 25 Briefwahlbezirke zur Verfügung zu haben. Die Teams würden am Sonntag nach 18 Uhr fürs Auszählen der Stimmen absehbar länger brauchen als die der Urnen-Wahllokale, schätzt Grassl. Schließlich hätten sie ja schon einen Arbeitsschritt mehr und müssten erstmal jeden Brief aufschlitzen.
Briefwahlbüros noch bis Freitag geöffnet
Wahlberechtigte können mit ihrer ausgefüllten Wahlbenachrichtigung auch ins Briefwahlbüro im Rathaus, Thomasstraße 1, Raum U 123, gehen, dort die Briefwahlunterlagen beantragen und gleich direkt ihre Stimme abgeben. Dabei muss der Personalausweis mitgebracht werden. Dieses Angebot gibt es ebenfalls in den Servicebüros in Langenberg und Neviges (jeweils zu den üblichen Öffnungszeiten, noch bis einschließlich Freitag, 24. September., 12 Uhr).