Velbert.. Nicht nur musikalisch, auch im Vereinsleben hat der Velberter Seniorenchor einiges zu bieten.

Zur neuen Woche gibt es montags am frühen Vormittag die übliche Ansprache. Die Damen und Herren des Velberter Seniorenchors kommen immer um 9.45 Uhr zur Chorprobe zusammen, und bevor es in der Seniorenresidenz auf das Zeichen von Chorleiter Frank-Peter Groß richtig stimmungsvoll wird, spricht der Vorsitzende Fritz Wilhelm zu seinen gut 40 Sängern. „Geburtstagskinder werden beglückwünscht, ich bringe noch mal wichtige Termine in Erinnerung, ab und an ein kleiner Scherz zur Auflockerung“, berichtet Wilhelm. Im vergangenen Jahr feierte der Velberter Seniorenchor 30-jähriges Bestehen, zu diesem Anlass gab es ein großes Konzert mit Glanz und Gloria.

Man erinnerte an die Erfolgsgeschichte des Oldie-Chors, der in besten Zeiten 65 Rentnerinnen und Rentner als Mitglieder besaß – „wir waren so beliebt, dass wir in den 90er Jahren zeitweise sogar einen Aufnahmestopp verfügen mussten“, erinnert der Chorchef – heute schlichtweg undenkbar.

Das Niveau war immer gut. Zwar muss niemand, der zum Seniorenchor stoßen möchte, eine Aufnahmeprüfung absolvieren, ein Heim für Badezimmer-Carusos war der Chor jedoch auch nie. „Wir können unser Repertoire“, so Wilhelm selbstbewusst. Geistliche Lieder, volkstümliches Liedgut, so arbeiten sich die Senioren dreistimmig (Sopran- und Altstimmen der Frauen getrennt, Tenor und Bass der Männer zusammengefügt) durch die schöne Literatur. Und der Chor wirkt nach außen: Auftritte im Klinikum Niederberg oder Konzerte in der Seniorenresidenz Kastanienallee sind sehr beliebt. Hinzu kommen Termine im Nevigeser Mariendom wie zuletzt am 18. Mai. Die Proben am Montag enden übrigens meistens mit Kaffee und Töttern, Geselligkeit wird im Seniorenchor groß geschrieben. Tagesfahrten werden organisiert, richtig beliebt ist alljährlich das Sommerfest in der Waldschänke.

Und ein nicht unerheblicher Anteil der Sänger lebt mittlerweile allein – und so kommt es immer wieder vor, dass man sich in kleinen Grüppchen verabredet. Schließlich hat die Woche ja viele Tage.