Neviges. Das Diakonissen-Mutterhaus Bleibergquelle gehört seit Jahrzehnten zu Velbert. Und seit elf Jahren gehört das „Quellenzwerge-Haus“, das kleinste der Mutterhaus-Gebäude, den Kleinsten


Das Diakonissen-Mutterhaus Bleibergquelle gehört seit Jahrzehnten zu Velbert. Und seit elf Jahren gehört das „Quellenzwerge-Haus“, das kleinste der Mutterhaus-Gebäude, den Kleinsten. Nach acht Wochen Lebenszeit können Mädchen und Jungen sich in der Obhut von Schwester Martina (59), der Begründerin der U-3-Kita des Mutterhauses, geborgen fühlen. Junge Mütter, die am Berufskolleg oder dem Fachseminar für Altenpflege lernen, tun dies entspannt, denn sie wissen, nur wenige Meter entfernt, sind Karl und Lena bestens aufgehoben.

Die 32-jährige Melanie Hoh leitet die Kindertagesstätte seit sechs Jahren. Sie ist Erzieherin, hat sich im U-3-Bereich weitergebildet. Ebenfalls Erzieherin ist Christiane Riediger (26), die mit ihr die Kleinen anleitet, ohne Windeln zu wandeln oder die Zahnbürste verletzungsfrei bei den täglichen Übungen des Zähneputzens in und aus dem Mund zu bekommen. „Ich bin froh,“ sagt Melanie Hoh, „dass wir eine Jahrespraktikantin und drei ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde Bleibergquelle haben, damit wir entspannt von morgens um sieben bis nachmittags um vier drei Mädchen und sieben Jungs ein Stück familiäre Umgebung schaffen können.“

„Zwei der Kinder werden um kurz vor vier Uhr am Nachmittag von angehenden Altenpflegerinnen abgeholt. Fünf haben Mütter, die am Berufskolleg lernen. Eine davon ist Muslimin. Sie wird später einmal als Erzieherin arbeiten“, erzählt Melanie Hoh. „Und drei sind Kinder von Angestellten des Mutterhauses.“

Das tägliche abwechslungsreiche Essen kommt aus der zentralen Küche. Selbst Essen ist für manche Kinder ein fröhliches Erlebnis, wenn Erbsen nicht so wollen wie der Löffel und immer wieder rollen, wo sie nicht hin sollen. Nach dem Mittagsschlaf steht ein Besuch der ganzen „Quellenzwerge-Mannschaft“ bei den Altenheim-Bewohnern im Haus „Zeder“ auf dem Programm. Mit großem Hallo gibt es bei der Schwester am Eingang Gummibärchen. Für die älteren Schwestern sind die Kita-Besucher helle Tagesmomente, für die Kleinen eine Abwechslung, wenn sie den Geschichten zuhören können und mit den Schwestern singen dürfen. Auf dem wunderschönen hügeligen Gelände stehen Pferde auf dem „Quellenhof für pferdegestützte Therapie, Rehabilitation und Pädagogik“, wo sich die Kleinen den großen Tieren auch ab und zu nähern dürfen. Vorsichtig, aber mit viel Entdeckerdrang, streicheln und putzen. Und ganz Mutige freuen sich mit Unterstützung der beiden jungen Erzieherinnen einmal einen Pferderücken zu spüren und aufgeregt der Mama zusammengefasst den Tagesablauf schildern: „Bären essen und Pferd sitzen.“

Den kleinen Quellenzwergen wird sicher die Zeit bei den christlichen Schwestern im Haus Nummer 129 an der Bleibergstraße auf dem Naturparadies ein guter Lebensstart sein und den Müttern, die eine Ausbildung erfahren, immer mehr ans Herz wachsen.