Ratingen. Erst ist ein Senior aus Ratingen an falsche Polizeibeamten geraten, dann an einen falschen Staatsanwalt. Nun fehlt ihm eine hohe Geldsumme.

Ein 86-jähriger Ratinger ist am Samstagmittag (4. Juni) durch einen falschen Polizeibeamten am Telefon um Schmuck und Bargeld in fünfstelliger Höhe betrogen worden. Die Polizei möchte den aktuellen Vorfall nutzen, um erneut eindringlich vor den unterschiedlichen Maschen der zum Teil professionell agierenden Betrüger zu warnen.

Bereits am Freitagmittag erhielt ein 86-jähriger Ratinger einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten, der ihm mitteilte, dass man aufgrund einer Festnahme Anhaltspunkte habe, dass zeitnah bei ihm eingebrochen werden könnte. Um eine Sicherung seiner Wertgegenstände zu ermöglichen, bot der Anrufer an, Schmuck und Bargeld in sogenannte „amtliche Verwahrung“ zu nehmen. Der geschockte Senior übergab daraufhin, gegen 18 Uhr, eine Tasche mit Wertgegenständen an eine ihn unbekannte Person vor seiner Haustür.

In der Nacht klingelte dann das Telefon wieder

Noch in der Nacht sowie am folgenden Samstag erfolgten weitere Anrufe. In diesem Fall handelte es sich um einen vermeintlichen Staatsanwalt, der neue Instruktionen erteilte. Er forderte den 86-Jährigen auf, sein Erspartes vom Konto abzuheben. Im Fall einer Nachfrage der Bankmitarbeiter gab er dem Ratinger konkrete Handlungsanweisungen, wie er potenzielle Nachfragen zu beantworten habe, so dass ihm das Ersparte ausgezahlt werden würde. Im Laufe des Samstagvormittags begab sich der 86-Jährige schließlich zu seiner Hausbank nach Düsseldorf und hob einen fünfstelligen Bargeldbetrag von seinem Konto ab.

Strafverfahren wurde eingeleitet

Vor dem Bankgebäude übergab er die Summe absprachegemäß an einen jungen Mann, der sich anschließend in unbekannte Richtung entfernte. Erst als weitere Telefonate am Nachmittag ausblieben, schöpfte der Rentner Verdacht und informierte die Polizei. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren wegen Betruges ein und die Kriminalpolizei übernahm die weiteren Ermittlungen.