Neviges. Der Autor Armin Pongs begeistert die Kinder in der ev. Grundschule Neviges mit einer besonderen Lesung. Sie hören: Reich ist nicht, wer Geld hat.
Wenn Kinder als Antwort auf die Frage „Versprecht ihr mir, dass ihr weniger Fernsehen schaut und auch weniger am Computer spielt?“ begeistert „Jaaa!“ brüllen, dann muss zuvor etwas Außergewöhnliches geschehen sein. Und tatsächlich ist es ein ganz besonderer Vormittag, den die Schülerinnen und Schüler der evangelischen Grundschule an der Ansembourgallee erleben. Kinderbuchautor Armin Pongs ist zu Besuch, und er erobert die I-Dötze ebenso im Sturm wie die Viertklässler. Denn Pongs lies nicht nur einfach, er inszeniert seine Geschichten. Springt mal wie ein Derwisch über die Bühne, versteckt sich kurz hinter dem Vorhang, wenn es ganz spannend wird.
Pongs inszeniert seine Geschichten
Im Gepäck hat Pongs, der bundesweit in Schulen liest, für die Erst- und Zweitklässler Lustiges vom „Krokofil“, die Dritt- und Viertklässler hören konzentriert und gebannt die anspruchsvolle Geschichte „Der magische Kalender“: Pongs neues Buch, das zurzeit noch nicht im Handel ist. Und weil Armin Pongs nicht nur liest, hören die Kinder auch nicht nur einfach zu, sondern haben sich vorher passend in Schale geworfen: Die Kleineren tragen irgendetwas Grünes, passend zum „Krokofil“, die Dritt- und Viertklässler sind im Sternenrausch: Denn der fünfzackige gelbe Stern, ein Pentagramm, spielt eine wichtige Rolle in der spannenden Geschichte im „Magischen Kalender“.
Geheimnis auf Schloss Löwenstein
Gefördert vom Land
Das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft förderte die Lesung von Armin Pongs.Armin Pongs (52), gebürtig am Niederrhein, lebt mit Frau und Sohn in Bayern am Chiemsee. Er studierte Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaften und gründete 1997 seinen eigenen Verlag. Mehr auf www.arminpongs.de.
Bevor Pongs die Dritt- und Viertklässler empfängt, gibt es erstmal ein dickes Lob für die Kleinen. „Ich bin ja wirklich in vielen Schulen, aber diese Zweitklässler gerade waren einfach super. Sehr präsent und aufmerksam.“ Und dann stürmen die Größeren herein, alle brav mit Maske, gedämpftes, aufgeregtes Schnattern überall, kurz darauf ist es mucksmäuschenstill. Alle wollen wissen, wie sie denn nun weitergeht, die Geschichte der vier Freunde, die einem Geheimnis auf Schloss Löwenstein auf der Spur sind.
Lesen macht reich
Zum Schluss fragt der Autor, welche Bilder die Kinder aus der Geschichte noch im Kopf haben. Die Finger schnellen hoch, „der Löwe“, „die Schattenmänner“, „der Geheimgang“. Pongs hört zu, kommentiert, und sagt dann: „All diese Bilder in eurem Kopf, die schafft kein Fernseher und kein Computer. Das schafft Lesen, das ist eure Phantasie.“ Als er abschließend sagt: „Lest, denn lesen mach reich. Viele denken, Geld macht reich, aber das stimmt nicht, das gibt man ja meistens ganz schnell wieder aus.“ Keiner guckt gelangweilt, alle wollen wissen, wie die Geschichte weitergeht. Schulleiterin Anne Köhler freut sich mit ihren Kindern: „Das ist ein schöner Abschluss für alle, im Corona-Jahr fiel ja vieles aus.“