Velbert. Es gab 2021 mehr Unfälle im Vergleich zum Vorjahr, aber weniger Verletzte. In Velbert sind die Zahlen laut Unfallstatistik insgesamt gestiegen.
Im Wesentlichen könne eine sehr positive Statistik vorgestellt werden, sagte Landrat Thomas Hendele, der gemeinsam mit Polizeiabteilungsleiterin Ursula Tomahogh und Thomas Obst von der Direktion Verkehr die Unfallzahlen für das Jahr 2021 präsentierte.
Trotz des hohen Verkehrsaufkommens im Kreis Mettmann liege man bei den Unfallzahlen etwa 20 Prozent unter dem Landesdurchschnitt und habe sich innerhalb eines Jahres im Vergleich zu anderen Kreisen um 13 Plätze verbessert, so dass man sich nun unter den „Top Ten“ befinde, so der Landrat. Natürlich sei die Pandemie mit einem daraus resultierenden höheren Home-Office-Anteil und geringerem Pendlerverkehr ein Grund, aber auch die gute präventive und repressive Arbeit der Kreispolizeibehörde, dessen Chef der Landrat ist.
Drei der sieben Verkehrstoten verunglückten in Velbert
Ursula Tomahogh freute sich vor allem, dass die Zahl der Schwerverletzten auf den Straßen im Kreis Mettmann um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken sei. Auch die Zahl der Verkehrstoten ist gesunken – von zwölf im Jahr 2020 auf sieben im Jahr 2021. „Dennoch ist jede getötete Person ein schmerzlicher Verlust“, so die leitende Polizeidirektorin.
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Und: Drei der tödlich verunfallten Personen sind auf Straßen in Velbert ums Leben gekommen. So übersah am 31. März ein Lkw-Fahrer an der Kreuzung Berliner Straße / Rheinlandstraße eine 42-jährige Fußgängerin, die noch an der Unfallstelle verstarb. Und am 8. Oktober missachtete ein Pkw-Fahrer an der Langenberger Straße die Vorfahrt eines anderen Autos: Die 84-jährige Beifahrerin starb noch an der Unfallstelle, der ein Jahr ältere Fahrer in einer Spezialklinik, in die er geflogen worden war.
Insgesamt ereigneten sich im Kreis Mettmann 12.385 Unfälle
Insgesamt ereignete sich im vergangenen Jahr alle 42 Minuten ein Unfall auf den Straßen im Kreis Mettmann, alle sechs Stunden wird dabei jemand verletzt, rechnete Thomas Obst, stellvertretender Leiter der Direktion Verkehr, vor. In absoluten Zahlen: 2021 gab es auf den rund 2170 Straßenkilometern, die auf Bundes,- Land, Kreis und Gemeindestraßen durch das Neanderland führen, 12.385 Unfälle (2020: 12.131), die Zahl der Verunglückten sank im gleichen Zeitraum von 1551 auf 1422. Unfälle auf Autobahnen werden in dieser Statistik nicht erfasst.
Zur besseren Vergleichbarkeit wird von der Kreispolizei die sogenannte Verunglücktenhäufigkeitszahl, kurz VHZ, berechnet, bei der die Zahl der Verunglückten auf 100.000 Einwohner umgerechnet wird. Diese ist im Kreis Mettmann von 319 auf 293 gesunken. Zum Vergleich: Im Landesdurchschnitt liegt die VHZ bei 376.
Velbert liegt bei den Zahlen im Kreis-Durchschnitt
Dabei unterscheiden sich die Zahlen von Stadt zu Stadt teilweise erheblich. So finden sich in der Statistik für Velbert 191 Verkehrsunfälle mit Personenschaden – eine Steigerung um 2,7 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt verunglückten auf Velberts Straßen 243 Menschen, davon 43 schwer. Die VHZ für Velbert liegt somit bei 298 und somit minimal über Kreis-Durchschnitt.
Die kreisweit wenigsten Unfälle ereignen sich in Heiligenhaus
Anders sieht es in Heiligenhaus aus: Dort ereigneten sich im vergangenen Jahr 47 Unfälle mit Personenschaden – ein Minus von rund 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Verunglückte zählt die Polizei in Heiligenhaus 55, sechs Menschen wurden schwer verletzt. Die VHZ ist auf 209 gesunken – der beste Wert im gesamten Kreisgebiet. Unrühmlicher Spitzenreiter mit der höchsten VHZ im Kreis ist Langenfeld mit 403.
Zwei Unfallschwerpunkte in Velbert
Als Unfallschwerpunkte in Velbert nennt Thomas Obst die Müllermilchkurve, wo trotz aller baulichen Maßnahmen immer wieder Motorrad-Schaulaufen stattfinde – oft seien danach in Videos auf einschlägigen Portalen im Internet zu sehen. „Hier kommt es immer wieder zu Alleinunfällen“, so Thomas Obst, „von denen wir dann aber nur durch Trümmer, die wir finden, erfahren.“ Ausgelöst durch den tödlichen Unfall an der Langenberger Straße / Bleibergstraße habe die Polizei dort in den vergangenen Monaten verstärkt kontrolliert und auch die Unfallkommission sei informiert. „Möglicherweise kommt es hier dann auch zu baulichen Maßnahmen“, so der Erste Polizeihauptkommissar.
>>> Die Polizeichefin geht
Die Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik war der wohl letzte offizielle Termin von Ursula Tomahogh im Kreis Mettmann.
Die leitende Polizeidirektorin wird am 11. April Polizeipräsidentin in Hagen. Wer Nachfolger oder Nachfolgerin in Mettmann wird, weiß Landrat Thomas Hendele noch nicht.
Hendele dankte Tomahogh für die „hervorragende – viel zu kurze – Zusammenarbeit, die äußerst erfolgreich gewesen sei. Man sei menschlich auf einer Wellenlänge gewesen, auch was Werte angehe.