Velbert. Starkregen, Windböen und Straßenglätte stellen Autofahrer im Herbst vor Herausforderungen. Polizei und ADAC geben Tipps für die Sicherheit.
Das Wetter wird im Herbst gerne mal ungemütlich. Auf einen strahlend blauen Himmel folgt derzeit oft nur Minuten später ein kräftiger Platzregen. Dazu gesellen sich die ersten Herbststürme. Für Autofahrer ist die dritte Jahreszeit eine Herausforderung am Steuer. Karsten Ingenhoven von der Kreispolizei Mettmann verrät, wie man auch auf rutschigen Straßen sicher sein Ziel erreicht. Der ADAC Nordrhein gibt Autofahrern eine klare Botschaft mit auf den Weg: „Auf jeden Fall die Ruhe bewahren.“
Die Fahrweise unbedingt anpassen
Erst kürzlich forderte ein schwerer Unfall auf der Autobahn 2 bei Oelde zwei Todesopfer. Plötzlich einsetzender Starkregen hatte zu Aquaplaning geführt, die tiefstehende Sonne viele Autofahrer geblendet. Die Folge: Eine Massenkarambolage auf zwei Kilometern Länge. Doch wie verhält man sich richtig, wenn die Räder keine Bodenhaftung mehr haben und das Auto ins Schwimmen gerät?
Massiver Lenkverlust kann eintreten
„Sobald die Räder aufschwimmen, sollte man nicht mehr heftig reagieren und die Ruhe bewahren“, betont Katja Lenz vom ADAC Nordrhein. Aquaplaning, das gerne in Senken oder auf Straßen mit Spurrillen auftritt, ließe sich am besten bewältigen, indem Autofahrer langsam die Geschwindigkeit reduzierten. Denn bereits ab 80 Stundenkilometern steige das Risiko für den gefürchteten Lenkverlust massiv an, weiß auch Karsten Ingenhoven von der Polizei Mettmann: „Wichtig ist, dass man vorausschauend fährt und bei Regen sofort seine Fahrweise anpasst.“ Vernünftige Scheibenwischer und ein gutes Reifenprofil sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Auch starker Wind kann Autofahrer vom Kurs abbringen. Gerade bei Überholvorgängen von LKW oder Bussen, auf Brücken oder in Waldschneisen sind Böen besonders heimtückisch. In luftigen Turbulenzen gilt: Bei niedrigeren Geschwindigkeiten lässt sich leichter gegenlenken.
Vorsicht im Wald und auf Alleen
Vorsicht ist auch in Waldgebieten oder Alleen mit vielen Bäumen geboten. Heruntergefallenes Laub in Kombination mit Regen verwandelt Asphalt in eine Rutschbahn. „Das fühlt sich wie Schmierseife an und ist für Autofahrer extrem unangenehm beim Bremsen“, erklärt Ingenhoven. Der Leiter der Dienststelle für Verkehrsunfallprävention warnt zudem vor Bodenfrost. Besonders in den frühen Morgenstunden könne es auch zu dieser Jahreszeit stellenweise schon glatt sein. „Gerade wenn sie aus einem Waldstück herausfahren, ist besondere Vorsicht geboten. Das sind in der Regel Risikostellen“, so Ingenhoven. Zudem treten gerade in bewaldeten Gebieten häufiger Nebelschwaden und Wildwechsel auf.
Unruhiger Herbst auf den Straßen
Generell ginge es im Herbst auf den Straßen unruhiger zu, beobachtet man auch beim ADAC. „Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse häufen sich die Staus“, betont Katja Lenz. Autofahrern rät die Pressesprecherin, sich in dieser Jahreszeit schon beim Einsteigen gedanklich auf brenzlige Situationen einzustellen und am Lenkrad noch aufmerksamer zu sein.