Velbert. Der Ausstoß von Treibhausgasen soll deutlich gemindert werden. Velberter Firmen setzen sich bereits für Reduzierung des CO2-Verbrauchs ein.
„Als wir 2012 begonnen haben die Nachhaltigkeit der Mecu zu reflektieren, wurden wir in der Branche kritisch belächelt“, erinnert sich die Geschäftsführerin Sabine Lindner-Möller. Seitdem hat sich einiges geändert und Umweltbewusstsein gehört zu den meisten Unternehmen, wie die Kaffeemaschine in einer Büroküche.
Mit Nachhaltigkeitsteam eine bessere CO2-Bilanz
Seit 2015 trägt die der Metallhalbzeugproduzent Mecu das Ökoprofit Zertifikat, das von der Effizienz-Agentur vergeben wird. Dafür prüft ein Energieberater den Verbrauch des jeweiligen Unternehmens. „Für 2020 hatten wir eine Re-Zertifizierung geplant, jedoch wurde mit dem Ausbruch der Pandemie die Kommunikation erschwert und andere Themen rückten in den Vordergrund“, erinnert sich Sabine Lindner-Möller.
Die Aufgaben rund um den Umweltschutz bearbeitet ein Nachhaltigkeitsteam, dass aus drei Mitarbeitern der Firma besteht. 2021 hat sich das Team bereits dreimal getroffen, um die Re-Zertifizierung in diesem Jahr auf den Weg zu bringen. „Auch wenn wir im letzten Jahr nicht aktiv an den Umweltzielen weitergearbeitet haben, so gab es für die Mecu dahingehend keinen Rückschritt“, fasst die Geschäftsführerin zusammen und fährt fort: „Auf unserem Dach sind Photovoltaikanlagen angebracht, die von der Stadt gepachtet werden“. Damit kann konstant ökologischer Strom erzeugt werden.
CO2-Verbrauch im Jahr
Ein Gefühl dafür, wie hoch die Emissionen eines Unternehmens sind, lässt sich mit dem Programm Ecocockpit der Effizienz-Agentur NRW ermitteln. Dieses Programm nutzt neben der Mecu, auch die AS Gebäudereinigung in Velbert. Der Geschäftsführer ließ seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst schätzen, wie viel CO2 das Dienstleistungsunternehmen im Jahr verbraucht. „Ich hatte selbst kein Gefühl dafür, wie hoch unser CO2-Verbrauch ist“, betont Lars Michalski und fährt fort: „Ecocockpit zeigte, dass unsere Bilanz 85 Tonnen CO2 im Jahr entspricht.“ 85 Tonnen CO2 ließe sich mit etwa 6800 ausgewachsenen Buchen ausgleichen. Die Analyse zeigte außerdem, dass die größten CO2-Schleudern der Gebäudereinigungsfirma die Fahrten zu den Kundinnen und Kunden oder zur Arbeit sind. Der damit einhergehende Benzin- und Dieselverbrauch macht 75 Prozent der CO2 Bilanz im Jahr aus. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.
DIe Fahrten zu den Kunden
„An diesem Punkt möchten wir zukünftig ansetzten“, erklärt Michalski und konkretisiert: „In den nächsten fünf bis sechs Jahren möchten wir ausschließlich auf Elektro- und Hybridmobilität umsteigen.“ Ökostrom Etwa 30 Prozent des Stroms gewinnt die Gebäudereinigungsfirma bereits aus Photovoltaikanlagen, den Rest bezieht das Unternehmen aus der Wasserkraft.
Ecocockpit
Das Ecocockpit ist ein kostenfreies Programm, mit dem Unternehmen ihre CO2-Bilanz einschätzen lassen können. Dabei werden zum Beispiel die Transportwege, Stromquellen und Abfälle geprüft. Dabei lassen sich außerdem die CO2-Treiber des Unternehmens feststellen, um mit konkreten Maßnahmen für eine möglichst niedrige Bilanz zu arbeiten.Privatpersonen können die eigene CO2-Bilanz mit dem kostenlosen und digitalen Klimarechner von WWF errechnen. In 35 Fragen wird der eigene CO2-Ausstoß errechnet.
30 Prozent weniger CO2
Auch der Velberter Automobilzulieferer Witte Automotive nutzt den sogenannten Ökostrom. „Die Witte-Gruppe hat im vergangenen Jahr etwa 30 Prozent weniger CO2 ausgestoßen. Die eine Hälfte hat sich aus der Pandemie ergeben. Die andere Hälfte haben wir jedoch durch die Umsetzung konkreter Umweltmaßnahmen erreicht“, betont Rainer Gölz, der Geschäftsführer von Witte.
Zusammenarbeit mit der Schlüsselregion
Diese Maßnahmen sind beispielsweise energieeffiziente Maschinen, die Ausstattung der Räumlichkeiten mit einer LED-Beleuchtung und das in die Wege leiten der eigenen Energiegewinnung. In diesem Jahr werden die Niederlassungen in Tschechien mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. In den nächsten Jahren ist dies auch für die anderen Standorte des Unternehmens geplant. „Außerdem möchte Witte bis 2028 an allen Standorten CO2-neutral produzieren“, erklärt der Geschäftsführer und fährt fort: „Mit der Schlüsselregion arbeiten wir an einem Konzept, um CO2 zu kompensieren.“ Um den Prozess zu dokumentieren, verfasst das Unternehmen seit 2019 einen jährlich erscheinen Nachhaltigkeitsbericht.