Neviges. Bei dem jungen Mann aus Neviges wurde neben über einem Kilo Marihuana noch einiges andere sichergestellt. Auch die Freundin wurde festgenommen.
Alles hatte mit einem Anruf bei der Polizei wegen Sachbeschädigung begonnen. Sein Nachbar habe im Streit die Wohnungstür eingetreten, erklärte der Anrufer den Beamten vor Ort in einem Mehrparteienhaus an der Lessingstraße. Als die Polizisten daraufhin den Beschuldigten zum Sachverhalt befragen wollten, konnten sie aus dessen Wohnung einen deutlichen Marihuana-Geruch wahrnehmen. #
Widerstand gegen Wohnungsdurchsuchung
Weil der 26-Jährige eine unmittelbare Durchsuchung seiner Wohnung verweigerte, beantragten die Beamten bei der Staatsanwaltschaft eine richterliche Anordnung, die durch den Eilrichter direkt bewilligt wurde. Trotzdem leistete der Beschuldigte Widerstand gegen die Anweisungen der Beamten, dabei wurden zwei Polizisten leicht verletzt. Der junge Mann konnte aus der Wohnung fliehen, zusätzlich hinzugezogene Polizisten konnten ihn jedoch zunächst über ein parallel zur Steinstraße angrenzendes Feld verfolgen, verloren ihn dann aber aus den Augen.
Auch Freundin vorläufig festgenommen
Dank aufmerksamer Zeugen konnte der Beschuldigte schließlich an der Lessingstraße angetroffen und festgenommen werden. In der Wohnung des 26-Jährigen fanden die Beamten im Rahmen der Durchsuchung mit einem extra angeforderten Rauschgiftspürhund insgesamt circa 1,2 kg Marihuana sowie Verpackungsmaterial und Konsumutensilien. Zusätzlich stellten die Einsatzkräfte mehrere tausend Euro Bargeld und das Fahrzeug des jungen Mannes sicher. Die 23-jährige Freundin und Mitbewohnerin des Beschuldigten wurde von den Einsatzkräften ebenfalls vorläufig festgenommen.
Mehrere Strafverfahren eingeleitet
Die Beamten leiteten gegen beide Tatverdächtigen ein Strafverfahren wegen des Besitzes von Cannabis in nicht geringer Menge sowie wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln ein. Gegen den 26-jährigen Velberter wurde des Weiteren ein Strafverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Die 23-jährige Velberterin wurde nach Abschluss erster kriminalpolizeilicher Maßnahmen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von der Polizeiwache Velbert entlassen. Der 26-Jährige, welcher kriminalpolizeilich bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wuppertal einem Haftrichter vorgeführt, der letztlich eine Untersuchungshaft aus Mangel an Haftgründen ablehnte.
Mindeststrafe nicht unter einem Jahr
Das Kriminalkommissariat Velbert hat die weiteren Ermittlungen in dem umfangreichen Strafverfahren übernommen. Der Tatvorwurf des Handels mit Betäubungsmitteln in einer nicht geringen Menge (das sichergestellte Cannabis hat einen geschätzten Straßenverkaufswert von 12.000 Euro) stellt einen Verbrechenstatbestand dar und wird, im Fall einer Verurteilung, mit einer Mindestfreiheitsstrafe von nicht unter einem Jahr geahndet.