Velbert. Deutlich mehr Nutzer der App, viele Neukunden, besseres Wertpapiergeschäft: Velberter Filiale zieht eine positive Bilanz des Jahres 2020.
Trotz der Corona-Pandemie ist das Jahr 2020 für die Velberter Filiale der Commerzbank ein äußerst erfolgreiches gewesen. „Insgesamt haben wir 2020 im Marktbereich Velbert netto 461 neue Kunden gewinnen können. Wir betreuen hier nun insgesamt 20.407 Kunden“, sagte Uwe Lindner, Marktbereichsleiter Privat- und Unternehmerkunden Velbert, bei einer Pressekonferenz. Und jeder dritte Kunde kam bereits online zu Commerzbank.
„Die Coronapandemie hat das Online-Geschäft stark nach vorn gebracht“, sagte Lindner weiter. Mehr als ein Viertel (26,5 Prozent) der 20.407 Kunden in Velbert/Heiligenhaus nutzen bereits die Banking App, sogar Wertpapiere könnten bereits mit dem Smartphone gekauft oder verkauft werden.
Vor 151 Jahren gegründet
Hanseatische Kaufleute und Privatbankiers gründeten am 26. Februar 1870 die Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg. Ziel war es, dem Hamburger Handel neue Finanzmittel zuzuführen und Handelsgeschäfte, vor allem internationale Geschäfte, zu erleichtern.Mit der Übernahme des Frankfurter Bankhauses J. Dreyfus & Co. 1897 errichtete die Bank erste Filialen außerhalb Hamburgs in Berlin und Frankfurt am Main. Bis 1923 kaufte die Bank 46 Regionalinstitute und Privatbankhäuser und stieg so zu einer nationalen Großbank auf.
Negativzinsen werden erhoben
Wie andere Geldinstitute auch erhebt die Commerzbank auch Negativzinsen. Neukunden müssen sie derzeit für Einlagen ab 100.000 Euro zahlen, ab August bereits ab 50.000 Euro. „Das gilt allerdings nur für Neukunden“, sagte Matthias Kretschmer, Sprecher der Commerzbank. Altkunden versuche man zu überzeugen in andere Anlageformen wie Wertpapiere zu wechseln. Das scheint auch gut zu gelingen. „Viele haben den Kurssturz im Frühjahr 2020 genutzt und Wertpapiere gekauft – davon einige zum ersten Mal“, sagt Lindner. Besonders beliebt waren Wertpapiersparpläne: Ihre Zahl stieg im Bereich Velbert um 12,1 Prozent. Insgesamt beläuft sich das Depotvolumen auf 90 Mio. Euro.
Nachhaltige Energieprodukte
Mit einem neuen Fonds KlimaVest haben Privatanleger erstmals die Möglichkeit, direkt in nachhaltige Energieprojekte wie Windparks zu investieren. Über einen CO2-Rechner erfahren Kunden, wie viele Emissionen sie damit einsparen. Im Niederlassungsbereich Essen legten Kunden seit dem Start im November 2020 hier bereits 7 Mio. Euro an.
Mehr Immobilienkredite vergeben
Deutlich gewachsen sind im vergangenen Jahr die Immobilienkredite. Das Neugeschäft mit Baufinanzierungen belief sich im Bereich Velbert um 39 Mio. Euro, das seien 28 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Corona-Krise hat den Wunsch nach Wohneigentum noch einmal verstärkt. Dabei geht der Trend raus aus der Stadt ins Grüne, besonders Immobilien mit Gärten und Balkonen waren 2020 gefragt“, sagt Lindner. Die Immobilienpreise hätten in den vergangenen zehn Jahren deutlich angezogen. Das Reihenhaus, das damals 250.000 Euro gekostet, sei heute für diesen Preis nicht mehr zu bekommen. „In unseren Beratungen versuchen wir den Kunden aufzuzeigen, was finanziell geht und was sie überfordern könnte. Wir raten dann auch vom Hauskauf ab und suchen Alternativen“, so Lindner weiter.
Moderne Direktbank
Ihre Zukunft sieht die Commerzbank als „voll digitale Bank mit persönlicher Beratung und Fokus auf Nachhaltigkeit“. „Künftig stehen die Leistungen einer modernen Direktbank allen rund 11 Mio. Privat- und Unternehmerkunden in Deutschland zur Verfügung. Damit werden Bankgeschäfte noch schneller, unkomplizierter und bequemer zu erledigen sein“, so André Lorenzen, Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden in Essen und damit auch für Velbert verantwortlich.
Weniger Filialen
Mit dieser Strategie verbunden ist natürlich auch, dass in Zukunft wohl weniger Filialen benötigt werden. So hat die Commerzbank angekündigt, dass sie 200 Filialen in NRW schließen wird. Welche Standorte von den Schließungsabsichten betroffen sein werden, sei noch offen, hieß es auf der Pressekonferenz. Und damit ist auch offen, wie es mit den hiesigen Standorten weitergeht.