Langenberg.. „Wir kämpfen“, kündigt Frank Drinhaus im Fenster seines Ladenlokals an der Hauptstraße an. Die rigide Parkregelung ärgert den Elektrofachhändler.


„Mich nervt am meisten, dass hier kein Kurzzeitparken mehr möglich ist“, sagt Frank Drinhaus. Und seinem Ärger darüber hat der Langenberger Elektrofachhändler jetzt ebenso originell wie Unübersehbar Ausdruck verliehen: Komplett mit Zeitungsseiten zugeklebt präsentiert sich ein Schaufenster seines Ladenlokals seit dem vergangenen Wochenende. Und auf einem von zahlreichen Plakaten findet sich die provozierende Frage: „Sieht die Straße bald so aus wie dieses Fenster?“

Jahrelang war das Parken dort erlaubt gewesen

Die rigide Parkordnung an der Hauptstraße: Schon seit langem sorgt sie bei zahlreichen Altstadt-Ladenbesitzern für Unmut. Denn seit die Bürgerhaus-Sanierung im Sommer 2016 abgeschlossen wurde, dürfen Autos zwischen Bürgerhaus und der Einmündung Hellerstraße nicht mehr abgestellt werden – was während der Bauarbeiten und wegen des Wegfalls der Parkplätze auf dem Nathanplatz mehrere Jahre erlaubt war.

Das sei dem historischen Pflaster der Altstadt geschuldet, argumentiert die Stadt – schließlich habe es die öffentlichen Zuschüsse für die aufwendige Herrichtung der Straße auch unter der Bedingung gegeben, dass die Straße nicht anschließend als Parkfläche genutzt werde.

Ein echter Blickfang: Viele Passanten blieben in den letzten Tagen vor dem Schaufenster stehen, um die Plakate zu lesen. Und: Es gab viel Zuspruch.
Ein echter Blickfang: Viele Passanten blieben in den letzten Tagen vor dem Schaufenster stehen, um die Plakate zu lesen. Und: Es gab viel Zuspruch. © Unbekannt | FUNKE Foto Services






„Früher hat es hier aber auch Kurzzeitparkplätze gegeben“, hält Drinhaus entgegen – und erinnert damit an jene Zeit, als sogar vor dem Bürgerhaus noch Parkuhren standen. Wobei der Elektrohändler keineswegs dem uneingeschränkten Parken das Wort reden wolle, wie er betont. „Wenn jemand zu einer Veranstaltung ins Bürgerhaus oder in der Altstadt essen gehen möchte, ist ihm ja durchaus zuzumuten, ins Parkhaus zu fahren“, meint Drinhaus ein. „Aber nur um eben eine Batterie zu kaufen, sich bei der Bank Kontoauszüge zu ziehen oder eine Zeitung zu kaufen? Da muss das Parken für eine halbe Stunde doch möglich sein.“

Viel Zustimmung erfahren – nicht nur von Kunden

Schließlich sei die Straße doch sowieso schon „tot“, seitdem der Wochenmarkt fort sei, Aldi geschlossen habe und kein Bus mehr durch die Altstadt fahre. Im Übrigen, so Drinhaus, gehe es doch nur um sieben bis acht Stellplätze. „Aber wenn da ein Kunde von mir wenige Minuten hält, hat er möglicherweise schon ein Knöllchen.“

Und auch wenn Drinhaus betont, dass dies natürlich nur seine Meinung sei und dass die Schaufenster-Aktion nur eine Diskussion über das Parken an der Hauptstraße anstoßen solle: Allein steht der Einzelhändler mit seiner Meinung nicht da. „Nicht nur aus der Kundschaft, sondern auch von anderen bin ich angesprochen worden, dass sie die Aktion unterstützen. Und einige Kunden haben gesagt, dass sie das nun zum Anlass nehmen wollen, der Stadt mal zu schreiben“, freut sich Drinhaus.