Die Ruhr 2010 GmbH erklärt die Kunstinseln offiziell zum Leitprojekt der Kulturhauptstadt.Der Langenberger Künstler Norbert Bauer will mit den Arbeiten jetzt zeitnah starten
Auf diese Nachricht hat der Langenberger Künstler Norbert Bauer lange gewartet. Der geistige Vater der "Ruhr-Atolle" erhielt in diesen Tagen Post von Fritz Pleitgen und Prof. Oliver Scheytt, den Geschäftsführern der Ruhr 2010 GmbH, endlich grünes Licht für sein ehrgeiziges Großprojekt. "Nach Sichtung der vorgestellten Modelle und des Exposés", heißt es in diesem Schreiben, "wurden die Ruhr-Atolle als Projekt für die Kulturhauptstadt 2010 ausgewählt und bestätigt."
Zwar sprechen die Geschäftsführer vorerst nur von drei bis fünf Atollen, die auf der Ruhr und dem Baldeneysee etabliert werden sollen, doch Norbert Bauer setzt alles daran, dass zumindest acht der einst zwölf geplanten Kunstinseln zu Wasser gehen: "Nur so können wir unserem künstlerischen Anspruch und unserer Intention gerecht werden."
Die Reduzierung birgt auch Vorteile. Zum einen werden die einzelnen Atolle deutlich größer dimensioniert als vorher geplant. Bislang war man von einer Größe von jeweils 100 Quadratmetern ausgegangen. Zum anderen entlastet die geringere Zahl der Atolle den ohnehin strapazierten Zeitplan, der durch die späte Entscheidung arg ins Stocken geriet. "Wir wollen zeitnah mit dem Bau der Inseln beginnen", sagt Bauer. "Möglichst schon im August dieses Jahres."
Doch bevor die Künstler und Techniker diese Aufgabe in Angriff nehmen, gilt es, eine GmbH zu gründen, der Norbert Bauer als Geschäftsführer vorstehen wird. Die Entscheidung, welche Atolle man nun realisiert, wird der Kurator allerdings nicht alleine treffen. Ein eigens für dieses Projekt gebildeter Beirat wird ihn bei der Urteilsfindung kompetent unterstützen. Zu diesem Beirat zählen neben Dr. Hartwig Fischer (Direktor Folkwang Museum) und Prof. Dr. Dieter Ronte (ehem. Direktor Kunstmuseum, Bonn) auch Dr. Uwe Rüth (ehem. Direktor Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl) sowie Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin des Rheinischen Landesmuseums Bonn.
Für die technische Leitung des Projektes wird der TÜV-Nord einen erfahrenen Ingenieur/in freistellen. Weitere Ingenieure aus dem Umfeld des Hauptsponsors RWE werden einzelne Inseln betreuen. Bauer schätzt sich glücklich, einen so hochkarätigen Sponsor wie RWE für das Projekt gewonnen zu haben, benötigt aber für die Gesamtfinanzierung noch weitere Unternehmen und Förderer für das Projekt.
Unverändert bleiben die Pläne des so genannten Muse-Labors, die von der Geschäftsführung der Ruhr 2010 GmbH mit Begeisterung aufgenommen wurden und von der Yehudi-Menuhin-Stiftung realisiert werden. Das Muse-Labor bietet jungen Menschen die Möglichkeit, gemeinsam mit Wissenschaftlern und Künstlern zu experimentieren.