Velbert-Langenberg.. Ein vierfacher Vater (52) ist am Montagnachmittag festgenommen worden. Er steht unter dringendem Tatverdacht, seine 50-jährige Ehefrau im gemeinsam Haus in Velbert-Langenberg erstochen zu haben. Eines der vier Kinder hatte die Mutter am Montagnachmittag gefunden. Der Ehemann hat sich bei der Polizei in Essen gestellt.
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um das tödliche Ende eines Familienstreits handelt: Durch einen oder mehrere Messerstiche wurde am Montagmittag eine 50-jährige Frau an der Voßnacker Straße getötet. Die älteste Tochter soll die Mutter gegen 14.40 Uhr blutüberströmt auf dem Boden des Hausflurs liegend aufgefunden und die Polizei alarmiert haben. Rettungskräfte und ein Notarzt, die wenig später am Tatort eintrafen, hätten nur noch den Tod der Frau feststellen können, hieß es.
Nur eine halbe Stunde nach Entdecken der Bluttat stellte sich der Ehemann der Getöteten auf einer Essener Wache selbst der Polizei. Der 52-Jährige sei daraufhin unter dringendem Tatverdacht festgenommen worden, teilte ein Polizeisprecher der WAZ mit. Montagnachmittag gegen 15.30 Uhr an der Voßnacker Straße/Kreuzung Auf der Egge. Zwei Streifenwagen, ein Polizeiwagen in Zivil und ein Notarztwagen stehen vor dem schmucken Einfamilienhaus, in dem sich die Bluttat ereignete. Nachbarn werden auf der Straße von Polizeibeamten zu den Geschehnissen befragt.
„Wir haben immer befürchtet, dass da mal was Schlimmes passiert“
Polizeihauptkommissar Lars Wilkening leitet die Ermittlungen. Zum Tathergang kann er zu diesem Zeitpunkt noch keine Angaben machen – die Ermittlungen laufen noch. „Ja“, bestätigt er auf Anfrage, „der Ehemann ist in Essen festgenommen worden.“ In den umliegenden Häusern sind Anwohner hinter den Fensterscheiben zu erkennen. Viele von ihnen verfolgen, was sich da in vor ihrer Haustür abspielt. Dass die Polizei an dieser Adresse der Voßnacker Straße vorfährt, sei ja nichts Neues, berichtet eine Nachbarin. „Wir haben immer befürchtet, dass da mal was Schlimmes passiert“, erzählt die Frau, die ihren Namen nicht nennen möchte. Sie sagt auch, warum sie anonym bleiben will: „Ich habe Angst.“
Immer wieder habe es im Haus nebenan schlimmen Krach gegeben. Der Familienvater habe sich häufig überaus aggressiv gebärdet. „Da rannten die Kinder schreiend aus dem Haus und riefen nur ‘Tu’ mir nichts, tu’ mir nichts“, berichtet die Anwohnerin von eigenen Beobachtungen. Sie selber habe die Polizei schon gerufen, wenn es mal wieder besonders hoch hergegangen sei. Genutzt habe das allerdings wenig.
Dass es im Haus nebenan nun offenbar zur Tragödie kam, erfüllt die Nachbarin mit Entsetzen. Vor allem wegen der beiden minderjährigen Kinder, die – neben den beiden anderen, erwachsenen Kindern – jetzt auf so grausame Art die Eltern verloren haben. „Ich frage mich, ob man das nicht hätte verhindern können, wenn die Behörden da irgendwie mal eingeschritten werden“, gibt sie zu bedenken. Hinweise aus der Nachbarschaft, die immer wieder die Polizei wegen der Gewalttätigkeiten im Nachbarhaus gerufen hätten, habe es doch wohl genug gegeben. „Aber wer weiß, was die Frau den Polizeibeamten erzählt hat, wenn die sie befragt haben.“ Vieles wird also noch aufzuklären sein bei den folgenden Ermittlungen. Die haben die Staatsanwaltschaft Wuppertal und eine Mordkommission der Kreispolizeibehörde Mettmann übernommen.