Velbert. Nach dem Gerichtsurteil zur Reisekostenerstattung für Lehrer können die Schulen nur noch schlecht planen. Bislang zahlten Lehrer einen Großteil selbst



. Endlich mal nicht in der Schule hocken. Ein paar Tage weg von zu Hause sein und trotzdem Zeit mit den Klassenkameraden verbringen. Für Schüler sind Klassenfahrten meist ein Grund zur Freude. Für Lehrer hingegen bedeuteten sie bisher hauptsächlich eine finanzielle Belastung – und sehr große Verantwortung.

Finanzielle Belastung verringert

Durch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster im November wird zumindest diese finanzielle Belastung für die Lehrer verringert. Reisekosten bei Klassenfahrten müssen demnach ab sofort komplett erstattet werden. Diese Mehrkosten sind in der Haushaltsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen allerdings noch nicht berücksichtigt. In vielen Schulen, natürlich auch in Velbert, sorgt diese Situation jetzt erst einmal für große Verunsicherung.

In der Realschule Kastanienallee etwa finden in drei Jahrgangsstufen Fahrten statt. Klassenfahrten in der fünften und der achten Klasse gehen meist zu Zielen in der Nähe. In der zehnten Klasse geht es dann auch schonmal weiter weg – an den Gardasee zum Beispiel.

Gute Planung ist gefordert

Olaf Korte, kommissarischer Schulleiter der Realschule, zeigt sich im Gespräch verunsichert von der neuen Kostenregelung: „Im Prinzip kann ich keine Klassenfahrt mehr genehmigen, bis die endgültige Entscheidung über die Höhe des Geldes feststeht.“ Es gebe zwar erstmal einen Pauschalbetrag von 1300 Euro, mit diesem müsse aber gut geplant werden.

Am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium geht man sogar noch ein bisschen weiter. „Das Geld, das wir bekommen, reicht nicht, um alles damit abzudecken“, sagt Direktor Werner Schuhmacher-Conrad. „Im Zweifel müssen wir uns also fragen, ob wir so viele Klassenfahrten in Zukunft noch umsetzen können“, sagt der 62-Jährige. Die Kosten für eine Fahrt belaufen sich zwischen 50 und 400 Euro pro Person. Dafür ging es in der Vergangenheit aber auch schon auf Skifreizeit, nach Malaga oder in die Toskana. „Für uns heißt es erstmal abwarten und dann eventuell das Konzept überdenken“, sagt Schuhmacher-Conrad mit Blick auf die aktuelle Situation.

An der Martin-Luther-King-Schule wird sich dagegen nicht viel ändern. „Die Kollegen waren natürlich sehr glücklich, als sie von der Änderung erfahren haben“, sagt Konrektorin Sylvia Kleimann. „Alles läuft normal weiter. Die Klassenfahrten für das laufende Schuljahr sind bei uns schon geplant“, sagt die 63-Jährige. An der Hauptschule halten sich die Preise auch in Grenzen. Bis zu 260 Euro können für Klassenfahrten ausgegeben werden. Dafür kommen auch ausschließlich Ziele innerhalb Deutschlands infrage.